Viele Tote bei IS-Anschlägen im Irak und im Jemen

  16 Mai 2016    Gelesen: 642
Viele Tote bei IS-Anschlägen im Irak und im Jemen
Bei Angriffen auf eine Erdgasfabrik im Irak und Armeeanwärter im Jemen sind zahlreiche Menschen getötet worden. Zu beiden Anschlägen bekannte sich der "Islamische Staat".
Fast zeitgleich sind bei mehreren Terroranschlägen im Irak und im Jemen zahlreiche Menschen gestorben und viele weitere verletzt worden. Zu allen Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Allein in der vergangenen Woche hatte es im Irak mehr als 100 Tote durch den IS gegeben.

Nördlich der irakischen Hauptstadt Bagdad starben mindestens elf Menschen bei einem Angriff auf eine staatliche Erdgasfabrik. Sicherheitskreise und Augenzeugen berichteten zudem von 14 Verletzten bei dem Anschlag in der Stadt Tadschi. Vor den Toren einer Fabrik für Propangas sei am Morgen eine Autobombe detoniert, hieß es aus Polizeikreisen. Daraufhin sei ein weiteres Fahrzeug mit acht Angreifern, die mit Sprengstoffwesten ausgestattet waren, auf das Gelände gefahren. Sechs von ihnen wurden bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften getötet, wie ein Militärsprecher sagte. Bei dem Schusswechsel seien insgesamt drei Gastanks in Brand geraten. Die Identität der anderen fünf Toten werde noch untersucht. Einige von ihnen seien Wachen des Werks und Polizisten gewesen.

Der IS kontrolliert weite Teile desIraks. In den vergangenen Tagen hatte es mehrere schwere Anschläge durch den IS mit mehr als 100 Toten gegeben. Nach den Worten von Ministerpräsident Haidar al-Abadi nutzten die Terroristen die politische Krise im Land für ihre Ziele. "Politische Differenzen und Konflikte haben ebenso wie die Blockade der Parlamentsarbeit zur Eskalation der terroristischen Operationen beigetragen", hatte der schiitische Regierungschef am Samstag bei einer Veranstaltung in Bagdad gewarnt, wie die unabhängige irakische Nachrichtenseite Alsumaria News berichtete. Ende April hatten aufgebrachte Anhänger des schiitischen Predigers Muktada al-Sadr die Hochsicherheitszone und das Parlament in Bagdad gestürmt. Sie fordern Reformen und einen schärferen Kampf gegen die weit verbreitete Korruption.
Mindesten 28 Tote bei Selbstmordanschlag auf Armeeanwärter im Jemen

Fast zeitgleich wurden bei einem Selbstmordattentat im Jemen mindestens 28 Menschen getötet. Der auf Terror-Propaganda spezialisierten Site Intelligence Group zufolge bekannte sich auch hier der IS. Ein Selbstmordattentäter hatte sich inmitten von Anwärtern für die jemenitische Armee in die Luft gesprengt und dabei mindestens 27 Menschen getötet. Die Opfer – überwiegend Armeeanwärter – hatten sich vor dem Gebäude in der südöstlichen Stadt Mukalla versammelt, als sie von der Explosion erfasst wurden, berichteten Mitarbeiter von Krankenhäusern in der Umgebung. Zudem seien etwa 60 Menschen verletzt worden. Bei einem Attentat auf den Sicherheitschef der Stadt, Mubarak al-Ubthani, wurden wenig später sechs seiner Leibwächter getötet, Al-Ubthani wurde leicht verletzt.

Erst am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf einem Armeegelände in Mukalla mindestens sieben Menschen getötet worden, auch hier hier hatte sich der IS bekannt. Anfang Mai hatten Regierungstruppen die Stadt aus den Händen des Terrornetzwerkes Al-Kaida befreit. Der mächtige Ableger der Organisation im Jemen und auch der "Islamische Staat" konnten ihren Einfluss im Machtvakuum des Bürgerkriegslandes in den vergangenen Monaten ausdehnen.

Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen gemeinsam mit Verbündeten gegen Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Im März 2015 begann ein Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens, Stellungen der Rebellen zu bombardieren. In dem Bürgerkriegsland gilt seit etwa einem Monat eine brüchige Waffenruhe.

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