Kabinett winkt Kaufprämie für E-Autos durch

  18 Mai 2016    Gelesen: 595
Kabinett winkt Kaufprämie für E-Autos durch
Die Bundesregierung will die Zahl der E-Autos auf deutschen Straßen erhöhen. Käufer soll der Erwerb der "Stromer" mit finanzielle Anreizen versüßt werden. Dabei gilt jedoch das Windhund-Prinzip. Obendrein stellt sie Steuergeschenke in Aussicht.
Verbraucher können künftig beim Kauf eines Elektroautos eine Prämie von bis zu 4000 Euro einstreichen. Das hat das Bundeskabinett beschlossen. Die 4000 Euro gibt es, wenn man sich für einen reinen "Stromer" entscheidet. Wer ein Hybrid-Fahrzeug (Elektro- und Verbrennungsmotor) kauft, erhält eine als "Umweltbonus" umschriebene Prämie von 3000 Euro. Die Kosten des Förderprogramms von 1,2 Milliarden Euro, das der E-Mobilität zum Durchbruch verhelfen soll, teilen sich Bund und Autoindustrie.

Anträge für die Prämien können in Kürze online beim zuständigen Bundesamt Bafa gestellt werden. Sobald der Fördertopf leer ist, gibt es keine Zuschüsse mehr - spätestens ist am 30. Juni 2019 Schluss. Finanzminister Wolfgang Schäuble will Käufer von Elektroautos zudem für zehn Jahre statt bisher für fünf Jahre von der Kfz-Steuer befreien. Außerdem finanziert der Staat mit 300 Millionen Euro den Aufbau von 15.000 neuen Strom-Ladestellen.

"Wir starten heute unsere Ladesäulen-Offensive für Deutschland", erklärte Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Der Schlüssel für den Durchbruch der Elektromobilität sei eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Mögliche Standorte von Ladesäulen sind Tankstellen und Autohöfe an Hauptverkehrsachsen, Einkaufs- und Sportzentren, Carsharing-Stationen sowie Bahnhöfe, Flughäfen und Messezentren.

Dem Gesetzesplänen zufolge bleiben E-Autos mit einem Listenpreis von mehr als 60.000 Euro außen vor. Ihren eigenen Fuhrpark will die Bundesregierung zu 20 Prozent mit E-Autos bestücken. Die Kaufprämie und die anderen Fördermaßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Zahl der E- und Hybrid-Autos von derzeit unter 50.000 auf über 500.000 steigt. Mittelfristig sollen es eine Million sein. Das Förderpaket der Bundesregierung muss noch von Bundestag und -rat beraten und verabschiedet werden.

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