Was heißt Sparen auf Französisch? Paris!

  19 Mai 2016    Gelesen: 609
Was heißt Sparen auf Französisch? Paris!
Tricolore, Mona Lisa und Croissants: Wer zur Fußball-EM die Schönheiten von Paris genießen möchte, muss nicht zwingend das eigene Konto plündern. Besonders junge Leute können einiges an Geld sparen - mit ein paar simplen Tricks.
Wer hat noch nie davon geträumt, einen Café au lait an der Champs Élysées zu trinken, Leonardo Da Vincis "Mona Lisa" mit eigenen Augen zu bestaunen oder am Ufer der Seine entlangzuflanieren? Doch ein Besuch in Paris kann schnell teuer werden. Besonders zur Fußball-Europameisterschaft werden viele Hotels, Cafés und Restaurants die Preise kräftig anziehen. Doch mit kleinen Tipps kann man an der einen oder anderen Stelle möglicherweise ein paar Euro sparen. Besonders für junge Leute bietet die französische Hauptstadt einen entscheidenden Vorteil.

Kostenfrei ins Museum

Für EU-Bürger unter 26 Jahren sind alle staatlichen Museen kostenlos. Man zeigt beim Einlass einfach seinen Personalausweis oder Reisepass vor und kommt ohne teuren Ticketkauf in die Ausstellungen. So kann man alle großen Museen der Stadt besuchen - vom Louvre über das Musée d`Orsay bis hin zur Orangerie. Allerdings sichert frühes Kommen die besten Plätze in den teilweise kilometerlang erscheinenden Schlangen. Jene, die unbedingt die "Mona Lisa" im Louvre bestaunen wollen, sollten tief Luft holen, bevor sie den Raum mit dem berühmten Gemälde der rätselhaften Dame betreten. Vor keinem anderen Kunstwerk im Louvre versammeln sich derart viele Touristen. Ebenso schön ist aber sicherlich auch die Medici-Galerie im Dachgeschoss des ehemaligen Königspalastes oder die rekonstruierten Gemächer von Ludwig XVIII. Und noch ein Tipp: Neben dem bekannten Eingang unter der Glaspyramide gibt es einen zweiten, der direkt von der Metrostation abgeht. Dort stehen meist weniger Besucher an.

Das Palais de Louvre ist definitiv sehenswert, aber auch am anderen Seine-Ufer wird man fündig. Dort befindet sich das meist etwas weniger stark besucht Musée d`Orsay. Der ehemalige Bahnhof ist alleine schon wegen seiner Architektur einen Besuch wert. Liebhaber impressionistischer Kunst von Claude Monet, Vincent van Gogh oder Edgar Degas sind hier richtig aufgehoben. Auch hier kommen EU-Bürger unter 26 Jahren kostenfrei hinein.

Günstig durch die Stadt

Um zu den Museen zu gelangen, benutzen die meisten Paris-Besucher die Metro. Eine Einzelfahrt kostet hier 1,70 Euro. Solange man den Bahnhof nicht verlässt, kann man damit solange durch die Stadt fahren, wie man möchte. Deutlich günstiger kommt man mit einem sogenannten Carnet. Das beinhaltet zehn Fahrkarten und kostet insgesamt 15,50 Euro, ist also wesentlich günstiger.

Noch preiswerter geht es allerdings mit dem Fahrrad durch die Innenstadt. Beim Anbieter Velib, der überall in der City vertreten ist, kann man für 1,70 Euro ein Tagesticket kaufen und anschließend das Fahrrad nutzen. Die erste halbe Stunde radeln ist gratis. Anschließend wird ein Euro für die nächste halbe Stunde fällig. Nach einer Stunde zahlt man dann zwei Euro und für die dritte halbe Stunde vier Euro. Wer also nur schnell von A nach B kommen und die Füße etwas ausruhen will, kann sich eines der komplett ausgestatteten grauen Räder mit Korb am Lenker mieten.

Müde Füße können sich zudem auf einem der vielen Schiffe auf der Seine eine Pause gönnen. Die Linie Batobus hält an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm, Notre Dame oder der Avenue Champs Élysées. Mit einem Tagesticket (Kinder: 8 Euro, Erwachsene: 11 Euro) kann man den ganzen Tag mit dem Boot fahren. Entweder macht man eine Rundtour durch die Stadt oder steigt aus und ein, wo man möchte. Auch bei Regen bieten die mit Glas überdachten Schiffe Obdach.

Eiffelturm ist kein Muss

Kein Paris-Trip darf ohne die Besteigung des Eiffelturms enden - oder etwa doch? Denn wer von dem berühmten Wahrzeichen auf die Stadt blickt, vermisst etwas, um die typische Paris-Ansicht in Postkartenmanier zu komplettieren: La Tour Eiffel selbst. Wesentlich befriedigender ist da der Rundumblick vom Arc de Triomphe, von dem man eine perfekte Sicht auf die Champs Élysées, den Eiffelturm und sogar die Kirche Sacré Coeur hat. Unter 17 Jahren ist der Eintritt kostenlos, bis 25 Jahre sind 5 Euro zu entrichten, der Normalpreis beträgt gerade einmal 8 Euro und ist damit deutlich günstiger als ein Besuch auf der populären Eisenkonstruktion. Dort bezahlt man nach Stockwerk. Wer bis ins Obergeschoss will, muss 17 Euro zahlen (bis 24 Jahre: 14,50 Euro, Kinder: 8 Euro). Wem die Aussichtsplattform darunter genügt, kann sechs Euro sparen. Für Treppenliebhaber und Hobbysportler gibt es auch die Möglichkeit, die Stufen zu nehmen. Hierbei zahlt man nur 7 Euro Eintritt (bis 24 Jahre: 5 Euro, Kinder: 3 Euro). Das Treppenhaus reicht allerdings nicht bis zur Turmspitze.

Für romantisch veranlagte Paris-Reisende lohnt sich übrigens der Gang zum Eiffelturm nach Einbruch der Dunkelheit. Dann erstrahlt das Eisengebilde zur vollen Stunde in einem funkelnden Lichterglanz.

Garten- und Gaumenfreude

Ebenso bekannt wie das Bauwerk von Gustave Eiffel ist auch das Schloss Versailles. Dieses befindet sich zwar außerhalb der Stadt, ist jedoch mit dem Zug schnell und bequem zu erreichen. Und auch hier können EU-Bürger unter 26 Jahren die Geldbörse in der Tasche lassen, denn sie dürfen den gigantischen Königssitz mit dem goldenen Tor kostenlos besichtigen. Für alle anderen sind 18 Euro zu entrichten.

Wer allerdings auf den berühmten Spiegelsaal von Louis XIV. verzichten kann und stattdessen lieber die atemberaubende Gartenlandschaft rund um den Prunkbau genießen möchte, erhält dort ebenfalls freien Eintritt. Ausgenommen davon sind Sonderveranstaltungen in den Versailles-Gärten, für die sich jedoch die Kosten lohnen.

Sightseeing macht in jedem Fall hungrig und auch hier kann man sparen. Der Besuch eines Restaurants in der französischen Hauptstadt ist in jedem Fall kostspielig. Günstiger kommt man mit einem Baguette am Straßenstand oder einem Croissant aus der Traditionsbäckerei um die Ecke weg. Hierbei gilt: Die größeren Bäckereiketten sind meist etwas teurer als kleinere Einzelgeschäfte. In der Innenstadt findet man zudem beinahe überall einen Crêpe-Stand.

Ein letzter Tipp zum Schluss: Wer schon immer von einem Besuch im Disneyland Paris geträumt hat, sollte diese Vergnügung lieber getrennt vom Städtetrip unternehmen. Denn bei einer Buchung in einem der Disneyhotels ist der Eintritt in die Themenparks mit inbegriffen.

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