Bayer will Monsanto kaufen

  19 Mai 2016    Gelesen: 854
Bayer will Monsanto kaufen
Der deutsche Chemiekonzern Bayer möchte den US-Saatgutspezialisten Monsanto übernehmen. Gemeinsam würden die Unternehmen gut ein Viertel aller Pflanzenschutzmittel weltweit absetzen.
Der US-Saatgutriese Monsanto hat nach eigenen Angaben ein unverbindliches Übernahmeangebot vom deutschen Bayer-Konzern erhalten. Das unerbetene Angebot sei an bestimmte Bedingungen geknüpft und werde nun vom Verwaltungsrat geprüft, gab Monsanto bekannt. Details der Offerte wurden nicht genannt.

Der Chemiekonzern Bayer bestätigte vorläufige Gespräche über eine Übernahme des US-Konkurrenten. Ein Bayer-Sprecher sagte, Vertreter von Bayer hätten vor kurzem Mitglieder der Geschäftsführung von Monsanto Company getroffen, um vertraulich über eine einvernehmliche Übernahme von Monsanto zu sprechen. Ein solcher Zusammenschluss würde ein führendes integriertes Agrargeschäft schaffen, hieß es in der Mitteilung.

Der Fall des Insektizids zeigt, wie schwierig es ist, einen riskanten Stoff zu verbieten. Die heftige Debatte aus den Sechziger Jahren weist Parallelen zum Streit um Glyphosat auf.

Monsanto war an der Börse zuletzt gut 37 Milliarden Euro wert. Der Kurs schwankte in den vergangenen Tagen, nachdem es bereits vor einer Woche erste Berichte über ein Interesse von Bayer gegeben hatte. Bayer brachte es auf knapp 80 Milliarden Börsenwert.

Mit Monsanto würde das Agrargeschäft von Bayer eine viel größere Rolle spielen. Der US-Konzern erlöst im Jahr gut 13 Milliarden Euro mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln. Bayer kam im vergangenen Jahr insgesamt auf einen Umsatz von 46,3 Milliarden Euro.

Monsanto steht unter Druck
Noch am Mittwoch hatte Monsanto-Manager Brett Begemann Medienberichte über eine mögliche Übernahme durch die deutschen Rivalen Bayer oder BASF als "wilde Spekulationen" zurückgewiesen, "an denen nichts dran ist". Monsanto geht gerade durch einige Turbulenzen. Der Konzern kappte jüngst die Gewinnprognose für dieses Jahr und befindet sich in einem Stellenabbau.

Das Wall Street Journal schrieb unter Berufung auf Zahlen der Bank Morgan Stanley, gemeinsam würden die Unternehmen gut ein Viertel (28 Prozent) der weltweit verkauften Pflanzenschutzmittel absetzen.

Sehr stark wären sie auch im US-Geschäft mit Getreide- und Soja-Samen. Für ein Zusammengehen spricht, dass Monsanto in den USA stärker aufgestellt ist, Bayer in Europa und Asien. Das könnte den Unternehmen auch bessere Karten bei den Kartellbehörden bescheren.

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