Steinmeier hatte bereits bei der Bundestagswahl 2009 gegen Merkel kandidiert und mit 23 Prozent das schlechteste SPD-Ergebnis der Nachkriegszeit kassiert. Gabriel übernahm Ende 2009 den SPD-Vorsitz, als Kanzlerkandidat 2013 ging damals aber der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück in Rennen.
Gabriel hatte sich zuvor mehrfach für einen Mitgliederentscheid über den Kanzlerkandidaten ausgesprochen, stieß damit aber auf wenig Gegenliebe in der Partei. Voraussetzung für einen Mitgliederentscheid wäre, dass mehrere geeignete Kandidaten ernsthaftes Interesse hätten, die SPD in den Bundestagswahlkampf 2017 zu führen. Das ist bislang aber nicht erkennbar.
Als mögliche Kandidaten gelten EU-Kommisionspräsident Martin Schulz und Hamburgs Oberbürgermeister Olaf Scholz. Der lehnt einen Konkurrenzkampf um die Kanzlerkandidatur allerdings ab. "Der SPD-Vorsitzende ist der natürliche Kanzlerkandidat", sagte Scholz den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
Für EU-Kommisionspräsident Martin Schulz und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz sprechen sich in der ARD-Umfrage jeweils rund ein Viertel aus. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles kommt demnach auf 16 Prozent.
Die Parteispitze will den Kanzlerkandidaten erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2017 bestimmen. Als SPD-Chef hätte Gabriel das erste Zugriffsrecht auf die Spitzenkandidatur.
Insgesamt kann die SPD in den Umfragen zulegen. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap kommen sie auf 21 Prozent, das ist ein Plus von einem Prozent. Union und Grüne verlieren dagegen ein Prozent.
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