Bayern erwartet lange Staus - auch wegen Grenzkontrollen

  23 Mai 2016    Gelesen: 509
Bayern erwartet lange Staus - auch wegen Grenzkontrollen
Kommendes Wochenende müssen Autofahrer in Bayern mit Stau rechnen. Das liegt daran, dass etliche Urlauber unterwegs sind - und an den anhaltenden Kontrollen an der bayerisch-österreichischen Grenze. Weil sich Kontrollschwerpunkte und Ausweichempfehlungen beim ADAC finden lassen, nennt Eike Hallitzky von den Grünen die Kontrollen "sinnfrei".
In Bayern drohen kommendes Wochenende erneut lange Fahrzeugschlangen auf den Autobahnen. Schuld sind laut ADAC die noch andauernden Pfingstferien. "Etliche Urlauber starten in den Urlaub oder kehren bereits zurück", sagte Roman Breindl vom ADAC.

Die größte Staugefahr bestehe am Freitagnachmittag, am Samstag sowie am späten Sonntagnachmittag rund um die Ballungszentren. Bei schönem Wetter am Wochenende müssten Autofahrer außerdem auf den Straßen in die Ballungszentren mit Staus rechnen. Zu Warteschlangen wird es wahrscheinlich auf folgenden Strecken kommen: zwischen Frankfurt und Passau, auf der A 6 zwischen Heilbronn und Nürnberg, auf der A 93 beim Inntaldreieck Kufstein und der A 95 zwischen München und Garmisch-Patenkirchen, sowie auf der A 96 zwischen München und Lindau.

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Auch die Grenzkontrollen an der bayerisch-österreichischen Grenze spielen dabei eine Rolle. Vor allem an den Übergängen bei Salzburg und Kiefersfelden lagen die Wartezeit laut ADAC in der Vergangenheit an den Wochenenden bei bis zu einer Stunde. Am stärksten gefährdet seien weiterhin die drei Autobahnübergänge Suben (A 3 Linz - Passau), Walserberg (A 8 Salzburg - München) und Kiefersfelden (A 93 Kufstein - Rosenheim). Kontrollschwerpunkte und Ausweichempfehlungen lassen sich beim ADAC finden.

Für die Grünen ist Stau der einzige Effekt der Grenzkontrollen

Die Grenzkontrollen seien damit "sinnfrei", kritisiert Eike Hallitzky, Landesvorsitzender der Grünen. Die einzigen Effekte der Kontrollen seien "stundenlange Staus" sowie eine "massive Belastungen in den Gemeinden auf Ausweichrouten". Dafür würden unnötig Polizisten in hoher Zahl gebunden.

Die Anzahl der Beamten an den Grenzen sei kaum reduziert worden, seitdem die Flüchtlingszahlen herunter gegangen sind, sagte Stefan Brandl von der Bundespolizei. Auch seien von Januar bis April nur 220 Schleuser aufgegriffen worden. Im letzten Jahr waren es im gleichen Zeitraum noch 500.

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Ob die Umfahrungs-Tipps des ADAC hilfreich sind, darüber lasse sich streiten, sagt Brandl. Es gebe viele mobile Kontrollen, von denen der ADAC nichts wisse. Die Gefahr von "tödlichen Verkehrsunfällen", vor der die Grünen warnen, sieht er nicht. "Hier ist viel gemacht worden", sagt der Polizeisprecher. So gebe es jetzt ausreichend Warntafeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen.

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