Polizei beginnt Räumung von Idomeni

  24 Mai 2016    Gelesen: 543
Polizei beginnt Räumung von Idomeni
Das Lager von Idomeni ist abgesperrt, Hunderte Polizisten sind im Einsatz: Die griechischen Behörden beginnen, das Flüchtlingscamp zu räumen. Gewalt wollen sie vermeiden.
Die griechischen Behörden haben damit begonnen, das Flüchtlingslager in Idomeni schrittweise zu räumen. Einheiten der Bereitschaftspolizei sperrten am frühen Morgen das provisorische Camp weiträumig ab. Ein Hubschrauber überflog die Region. Journalisten konnten das Lager nicht betreten. "Wir dürfen nicht ins Lager. Ich sehe mehrere Busse der Bereitschaftspolizei, die in die Richtung des Lagers fahren", sagte ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Auch das staatliche Fernsehen (ERT) bestätigte unter Berufung auf Polizeiquellen den Start der Aktion.

Die Räumung des Lagers hatten die griechische Regierung am Vortag angekündigt und versprochen, keine Gewalt gegen die Flüchtlinge anzuwenden. Nach Angaben des Sprecher des Stabes für die Flüchtlingskrise, Giorgos Kyritsis, werde die Aktion wohl zehn Tag dauern. Durchführen sollen sie rund 400 Beamte der Bereitschaftspolizei. Sie sollen die Flüchtlinge in Aufnahmezentren im Innern des Landes bringen.

Derzeit sitzen in ganz Griechenland etwa 54.000 Menschen fest, davon geschätzt 8.400 im Lager in Idomeni an der Grenze zu Mazedonien unter unwürdigen Bedingungen. Die Migranten und Flüchtlinge hoffen, dass die Anrainerstaaten die sogenannte Balkanroute doch wieder öffnen und sie so ihren Weg nach Mitteleuropa fortsetzen können.

Die griechischen Behörden versuchen seit Monaten, die Bewohner des Lagers in Idomeni zum Umzug zu bewegen. Nach der Ankündigung der Regierung, das Lager zu räumen, hatten Augenzeugen dutzende Migranten beobachtet, die Idomeni verließen, um sich offenbar in den Feldern der Region zu verstecken. Andere Migranten, hauptsächlich Familien, fuhren freiwillig in andere, organisierte Lager.

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