Raffinerieblockade in Frankreich: Heftige Kämpfe zwischen Polizei und Demonstranten

  24 Mai 2016    Gelesen: 348
Raffinerieblockade in Frankreich: Heftige Kämpfe zwischen Polizei und Demonstranten
Französische Sicherheitskräfte haben eine Straßenblockade vor einem Treibstoffdepot geräumt. Aktivisten wehrten sich mit Wurfgeschossen, die Polizisten setzten Tränengas ein.
Französische Sicherheitskräfte haben die Blockaden vor der Raffinerie und dem Treibstoffdepot von Esso im südfranzösischen Fos-sur-Mer geräumt. Sie seien dabei auf erheblichen Widerstand von rund 200 Anhängern der kommunistischen Gewerkschaft CGT gestoßen, berichtete ein Vertreter der Polizeipräfektur am Dienstag.

Die Beamten setzten nach eigenen Angaben Tränengas gegen Gewerkschaftsaktivisten ein. Die Behörden begründeten das Vorgehen mit Widerstand: Die Aktivisten hätten Wurfgeschosse gegen die Polizisten gerichtet und Paletten sowie Reifen angezündet, sagte der Polizeipräfekt Laurent Nuñez dem Sender BFMTV.
Der Funktionär Emmanuel Lépine der Gewerkschaft CGT warf den Behörden gewaltsames Vorgehen vor und sagte, das seien beinahe "Kriegsszenen".

Die Räumung begann demnach gegen 4.15 Uhr und war kurz nach 6.00 Uhr beendet. Mit der Besetzung von Raffinerien und Treibstofflagern protestieren radikale Gewerkschaften gegen die von der sozialistischen Regierung geplante Arbeitsmarktreform.

Frankreich musste Benzin rationieren

Am Montag waren sechs der acht Raffinerien des Landes betroffen gewesen, als eine Folge ging vielen Tankstellen der Sprit aus. Zur Sicherung der Energieversorgung wurde in mehreren Departements von Bretagne und Normandie im Nordwesten des Landes die Benzinabgabe an Tankstellen rationiert.

Hunderte Mitglieder der CGT hatten in der Nacht zum Montag damit begonnen, die Zufahrt zur Raffinerie in Fos-sur-Mer am Mittelmeer mit alten Reifen und Holzpaletten zu blockieren. Ein Teil von ihnen wehrte sich heftig gegen die Räumung, sie setzten laut Polizei Reifen und Paletten in Brand und schleuderten Wurfgeschosse gegen die Sicherheitskräfte. Diese setzten Tränengas ein.

Die Regierung will die geplanten Arbeitsrechtsmaßnahmen gegen massiven Widerstand durchsetzen. Präsident François Hollande hat wiederholt bekräftigt, dass er daran festhalten werde. Vorgesehen sind unter anderem eine Lockerung des Kündigungsschutzes und eine Aufweichung der 35-Stunden-Woche, um die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Quelle : spiegel.de

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