Der Aufruf trägt den Titel: "Gemeinsam für das Grundgesetz und gegen die politische Instrumentalisierung des Islams durch die AfD". Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs gehören der Autor Feridun Zaimoglu, die Publizistin Hilal Sezgin und der Kabarettist Abdelkarim.
Darin heißt es: "Mit den populistischen Äußerungen der AfD haben die Debatten um den Islam in Deutschland einen Tiefpunkt erreicht." Ressentiments gegen Muslime seien zu einem politischen Programm geworden. Die Vielfalt an Lebensstilen sei jedoch eine zentrale Errungenschaft der Gesellschaft in Deutschland – und müsse es auch bleiben. "Hierfür setzen wir uns mit aller Kraft ein, denn zu diesem Deutschland kann es keine Alternative geben. Als Bürgerinnen und Bürger müssen wir deshalb unsere Stimme erheben."
Die Verfasser des offenen Briefs warnen: "Es geht den Propagandisten nicht um einen Islam, der Deutschland verändert, sondern darum, unter dem Deckmantel der sogenannten Islamkritik Deutschland in seinen Grundfesten zu verändern."
Initiatoren der Aktion sind der Frankfurter Islamforscher Bekim Agai, Direktor des Zentrums für islamische Studien an der Goethe-Universität, und der Berliner Anwalt Murat Kayman. Bis Dienstag hätten rund 1300 Menschen die Erklärung unterstützt, sagte Agai der Deutschen Presse-Agentur. Der Onlineaufruf war am Wochenende gestartet worden.
Führende AfD-Politiker hatten unter anderem gesagt, der Islam sei eine politische Ideologie, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei. Am Montag war ein Treffen der AfD-Führung mit dem Zentralrat der Muslime in Berlin bereits nach knapp einer Stunde im Streit abgebrochen worden.
Quelle : welt.de
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