Verdächtige planten Anschlag in Antwerpen

  27 Mai 2016    Gelesen: 734
Verdächtige planten Anschlag in Antwerpen
In Antwerpen nimmt die Polizei eine Gruppe Terrorverdächtige fest. Nun berichten belgische Medien, die vier könnten einen Anschlag auf den Hauptbahnhof der Stadt geplant haben. Trotz des Verdachts lässt die Polizei einen Teil der Gruppe wieder frei.
Die vier in Antwerpen von der Polizei festgenommenen Terrorverdächtigen haben wohl einen Anschlag auf einen zentralen Ort der belgischen Hafenstadt geplant. Ein mögliches Ziel sei der Hauptbahnhof von Antwerpen gewesen, berichteten übereinstimmend mehrere flämische Zeitungen. Die vier Teenager standen laut den Berichten in engem Kontakt mit Hicham Chaib, einem führenden belgischen Dschihadisten in Syrien.

Chaib gilt als rechte Hand des Chefs der mittlerweile verbotenen belgischen Salafistenbewegung Sharia4Belgium, Fouad Belkacem. Seit 2012 hält sich Chaib in Syrien auf und soll bei der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) eine führende Rolle in der IS-Hochburg Rakka haben. Chaib war Anfang 2015 von der belgischen Justiz in Abwesenheit zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Verdächtige wieder freigelassen

Die Staatsanwaltschaft hatte am Mittwoch bestätigt, dass nach Razzien vier Personen zu Verhören mitgenommen wurden. Ein Teil von ihnen kam danach unter strengen Sicherheitsauflagen wieder auf freien Fuß. Sie würden verdächtigt, zu einer terroristischen Vereinigung zu gehören. Ihnen wird vorgeworfen, Rekruten für die Konflikte in Syrien und Libyen anwerben zu wollen. Einige von ihnen hätten auch die Absicht gehabt, dort der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu folgen.

Über die Anschlagspläne der vier Verdächtigen in Antwerpen war die Polizei unter anderem über Internetnachrichten der vier jungen Männer aufmerksam geworden. Die Pläne sollen noch wenig konkret gewesen sein. Waffen oder Sprengstoff waren bei den 16- bis 19-jährigen Verdächtigen nicht gefunden worden. Sie seien aber laut der Zeitung "De Standaard" auf der Suche nach Geld gewesen, um womöglich Waffen zu kaufen.

Die vier jungen Leute waren der belgischen Justiz bereits bekannt. Zwei von ihnen sollen früher bereits versucht haben, nach Syrien auszureisen. Auf dem Flughafen von Brüssel waren sie allerdings aufgegriffen und nach Antwerpen zurückgeschickt worden.

Es gebe aber bisher keine Verbindung zu den Terroranschlägen vom 22. März auf den Brüsseler Flughafen und einen U-Bahnhof der belgischen Hauptstadt, bei denen 32 Menschen getötet worden waren, erklärte die Staatsanwaltschaft.

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