Nach offiziellen Angaben sind derzeit 300 US-Spezialkräfte in Syrien im Einsatz. Sie sollen kurdische und arabische Partner Amerikas vor Ort trainieren und beraten – und zwar hinter den Frontlinien. Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen Kampfeinsatz.
Brisant sind die Bilder aber auch, weil die US-Spezialkräfte offenbar Aufnäher der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG auf ihren Tarnanzügen tragen. Diese Kräfte zählen zwar zu den stärksten Gegnern des IS auf dem Boden. Sie stehen aber auch der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei nahe. Ankara stuft deshalb auch die YPG als Terrorgruppe ein und ärgert sich seit langem über die enge Zusammenarbeit dieser Einheiten mit den USA. Bilder von Amerikanern mit YPG-Insignien auf der Uniform dürften die ohnehin schon großen Spannungen zwischen Washington und Ankara weiter vergrößern.
Immer wieder in Feuergefechte verwickelt
Die Soldaten auf den Bildern erwecken nicht den Eindruck, als würde es sie stören, fotografiert zu werden, was durchaus den Schluss zulässt, dass diese Aufnahmen an die Öffentlichkeit dringen sollten. Das Pentagon reagierte dennoch äußerst reserviert auf die Veröffentlichung. Einem Bericht des "Guardian" zufolge weigerte sich Sprecher Peter Cook, explizit auf die Fotos einzugehen. Er äußerte sich demnach nur grundsätzlich zum Einsatz von US-Kräften im Ausland.
Cook sagte: "Unsere Spezialeinheiten haben in der Vergangenheit Insignien und Identifikationszeichen ihrer Partner getragen." Er wies zugleich den Eindruck zurück, dass Spezialkräfte die gesetzten Grenzen ihre Mission in Syrien überschreiten würden. "Sie sind nicht in den vorderen Reihen. Sie stellen Beratung und Hilfe zur Verfügung."
Allerdings gab es schon vor jenen Fotos Berichte darüber, dass Spezialeinsatzkommandos in Syrien mehr tun als nur zu beraten. Das Pentagon bestätigte auch schon den tödlichen Angriff auf den IS-Mann Abu Sayyaf, der angeblich eine zentrale Rolle im Öl-Schmuggel der Terrormiliz innehatte.
Ähnliches gilt für den Einsatz von US-Spezialeinheiten im Irak. Von dort gibt es sogar Videomaterial von US-Einheiten, die in Feuergefechte mit dem IS verwickelt sind. Im Irak verloren bereits drei amerikanische Soldaten bei Kämpfen gegen die Islamisten das Leben. Zuletzt starb ein US-Militär Anfang Mai nur ein paar Kilometer vor der irakischen IS-Hochburg Mossul.
Quelle: n-tv.de
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