Bundesamt zwingt VW zum Rückruf von 2,4 Millionen Autos

  15 Oktober 2015    Gelesen: 672
Bundesamt zwingt VW zum Rückruf von 2,4 Millionen Autos
Im Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte zwingt das Kraftfahrt-Bundesamt Volkswagen jetzt zu einem Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen. Eine vom Konzern vorgeschlagene freiwillige Lösung lehnt die Zulassungsbehörde ab.
Die Diesel-Fahrzeuge von VW mit der manipulierten Software müssen auf jeden Fall in die Werkstätten. "Wir ordnen den Rückruf an", sagte ein Sprecher des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag. Eine von Volkswagen vorgeschlagene freiwillige Reparatur reiche der Behörde nicht. Außerdem soll der Wolfsburger Autokonzern Fristen für eine Lösung der Probleme beim 1,6-Liter-Diesel-Motor vorlegen.


Details zum Rückruf wurden vorerst nicht genannt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will sich am Donnerstagvormittag dazu äußern. Dann soll auch geklärt werden, wie jetzt die Zahl von 2,4 Millionen Autos zustande kam. Bislang war stets von 2,8 Millionen betroffenen VW-Fahrzeugen die Rede. Ein VW-Sprecher sagte unterdessen, man habe noch keinen Bescheid vom KBA erhalten.

VW hatte dem KBA am 7. Oktober einen Plan vorgelegt, wie der Konzern die Nachbesserung der betroffenen Dieselautos gewährleisten wolle. Details dazu wurden vage gehalten - unter anderem hieß es, dass eine technische Lösung für die Modelle mit 1,6-Liter-Motoren nicht vor September 2016 zu erwarten sei. Die langen Wartezeiten für die Umrüstung dieses Aggregats ergeben sich demnach aus der Motorentechnik: Während bei den 2,0-Liter-Aggregaten laut Angaben von VW lediglich die Software neu programmiert werden müsse und die Nachbesserungen ab Januar starten könnten, seien beim 1,6-Liter-Motor weitere technische Eingriffe nötig.

Der neue VW-Chef Matthias Müller hatte in einem Interview davon gesprochen, dass einige Fahrzeuge neue Injektoren und Katalysatoren benötigen könnten. Zu den betroffenen 1,2-Liter-Modellen waren aus dem Plan weder ein Lösungsansatz noch eine Frist bekannt geworden.

Volkswagen hatte zugegeben, in den USA Diesel-Emissionswerte mit einer Software manipuliert zu haben. Weltweit sind bis zu elf Millionen Fahrzeuge mit diesem Computerprogramm unterwegs. Ob und wie weit es auch in anderen Ländern unerlaubt eingreift, wird noch untersucht.

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