Oxfam kritisiert Etikettenschwindel in Supermärkten
Demnach sind die Menschen bei der Arbeit in starkem Umfang giftigen Pestiziden ausgesetzt. Unter anderem kommt das von der Weltgesundheitsorganisation als akut toxisch eingestufte Oxamyl zum Einsatz. In Ecuador berichteten die Plantagenarbeiter zudem, dass die Mittel während der Arbeit von Sprühflugzeugen ausgebracht werden. Viele Betroffene berichten von Behinderungen, Fehlgeburten und Krebsleiden im Umfeld der Plantagen. Zudem leiden sie häufig unter Schwindel, Übelkeit und Hautallergien.
"Die Supermärkte kontrollieren das Aussehen der importierten Früchte penibel und geben ganze Lieferungen bei kleinsten Makeln zurück. Aber sie lassen es zu, dass die Menschen, die sie ernten, dabei vergiftet werden", sagt Oxfam-Studienautorin Franziska Humbert.
Die Arbeit auf den Plantagen ist dem Bericht zufolge nicht nur gesundheitsgefährdend. Mindestlöhne werden unterschritten, Überstunden nicht bezahlt, Arbeitsrechte missachtet. Um die Verhältnisse beibehalten zu können, würden Gewerkschaften systematisch unterdrückt. Arbeiter berichteten von "schwarzen Listen" mit den Namen von Gewerkschaftern.
"Die deutschen Supermärkte dürfen ihre Profite nicht weiter auf Kosten von Mensch und Natur machen. Sie müssen endlich menschenwürdige Arbeitsbedingungen durchsetzen und faire Preise zahlen", sagt Humbert. Auch die Politik sei gefordert. "Die Bundesregierung muss Unternehmen dazu verpflichten, dass ihre Lieferanten Menschen- und Arbeitsrechte achten."