Ist Trump zu “gefährlich“ für US-Atomwaffen?

  03 Juni 2016    Gelesen: 547
Ist Trump zu “gefährlich“ für US-Atomwaffen?
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump polarisiert - und wird so zur echten Gefahr für die demokratische Bewerberin Hillary Clinton. Die fährt nun scharfe Geschütze auf, schickt Trump auf eine Psychiater-Couch. Seine außenpolitischen Vorstellungen seien "eine Serie von bizarren Wutreden".
Die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hat eine außenpolitische Grundsatzrede für scharfe Angriffe auf ihren republikanischen Rivalen Donald Trump genutzt. Die ehemalige Außenminister wies in San Diego - Sitz eines großen US-Marinestützpunktes - darauf hin, dass der US-Präsident gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte sei. Trump könne "den Job nicht machen", sagte Clinton. Seine außenpolitischen Vorstellungen seien "gefährlich unzusammenhängend" und ohnehin eher "eine Serie von bizarren Wutreden". Ein so dünnhäutiger und schnell zu verärgernder Mann dürfe niemals an die Atomwaffen-Codes der USA gelangen. Trump zum Präsidenten zu machen, wäre "ein historischer Fehler".

Im Gegensatz dazu wies Clinton auf ihre Erfahrung als Außenministerin der USA von 2009 bis 2013 hin. Sie betonte dabei den Wert der zahlreichen Verbündeten der USA sowie der Diplomatie und Entwicklungshilfe für die Sicherheit des Landes.

Clinton: Trump muss zum Psychiater

Trump wolle dagegen mit den Verbündeten brechen und habe eine Faszination mit Diktatoren, die ein Psychiater erklären müsse. Darunter sei auch Nordkoreas "sadistischer Diktator" Kim Jong Un und Russlands Präsident Wladimir Putin. "Wenn Donald seinen Willen kriegt, werden sie im Kreml feiern", sagte sie. Trump habe zudem nicht das richtige Temperament, um Oberbefehlshaber zu sein, da dies unter anderem einen kühlen Kopf und Demut erfordere. Sie habe an der Seite von US-Präsident Barack Obama schon
Trump hatte sich in einem Reuters-Interview bereiterklärt, mit Nordkoreas Staatchef Kim über das umstrittene Atomwaffenprogramm des abgeschotteten Staates zu reden. Im Gegenzug lobte ihn die nordkoreanische Führung als "weisen Politiker".

Der US-Milliardär hat für den Fall eines Wahlsiegs zudem eine deutliche Kürzung der US-Zahlungen an die Nato angekündigt. Er forderte, dass die europäischen Verbündeten sich stärker einbringen müssten, um ihre eigene Sicherheit zu gewährleisten. Clinton hat er vorgeworfen, als Außenministerin Libyen "in eine Spielwiese für Dschihadisten" verwandelt zu haben.

Was passiert in Kalifornien?

Der Republikaner hat im Vorwahlkampf genug Delegiertenstimmen sicher, um auf dem Parteitag im Juli zum Kandidaten gewählt zu werden. Bei den Demokraten ist Clinton zwar realistisch gesehen der Sieg ebenfalls nicht mehr zu nehmen. Allerdings erhebt der US-Senator Bernie Sanders trotz seines gewaltigen Rückstandes weiter Ansprich auf die Nominierung.

Am Dienstag finden Vorwahlen der Demokraten in sechs Bundesstaaten statt. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf Kalifornien mit fast 40 Millionen Einwohnern, etwa halb so viele wie Deutschland. Ein Niederlage dort wäre für Clinton peinlich und würde den Republikanern neue Angriffsfläche bieten.

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