Absturz eines “Super Puma“: Bundeswehr setzt Flüge mit Regierungshubschrauber aus

  04 Juni 2016    Gelesen: 1134
Absturz eines “Super Puma“: Bundeswehr setzt Flüge mit Regierungshubschrauber aus
Wegen eines tödlichen Unfalls warnt die europäische Flugsicherheit vor einem Hubschrauber-Typ des Herstellers Airbus. Jetzt hat die Bundeswehr Flüge für hochrangige Regierungsmitglieder ausgesetzt.

Wegen Materialermüdung im Getriebe war Ende April ein norwegischer Hubschrauber des Herstellers Airbus in die Nordsee gestürzt. Aufgrund des Unglücks mit 13 Toten hatte Norwegen am Donnerstag alle Flüge mit den Maschinen des Typs "Super Puma" H225 verboten.

Jetzt zieht auch die Bundeswehr nach: Deutschen Hubschrauber ähnlichen Typs, die beim Militär "Cougar" heißen, bleiben vorerst am Boden. Das teilte ein Sprecher der Bundeswehr mit. Die Helikopter werden als VIP-Transporter der Bundesregierung unter anderem von Angela Merkel und Verteidigungsministerin Ursula Von der Leyen genutzt. Der Sprecher ergänzte, es handle sich aber um eine Vorsichtsmaßnahme. Die drei deutschen Regierungshubschrauber seien nicht baugleich mit der norwegischen Unglücksmaschine.
Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hatte bereits kurz nach dem Unglück in der Nordsee Passagierflüge mit dem Airbus-Typ "Super Puma" H225 verboten. Wenige Tage darauf hatte sie das Verbot auf ein weiteres Modell ausgeweitet, weil Getriebe und Rotoren bei diesem Typ fast identisch seien. Seit Donnerstag sollen die Helikopter auch nicht mehr für Such- und Rettungseinsätze genutzt werden. 167 Hubschrauber des Unglücks-Typs H225 waren nach Airbus-Angaben bislang weltweit im Einsatz.

Die Ermittlungen zur Absturzursache Ende April seien noch nicht abgeschlossen, sagte ein EASA-Sprecher. Bei dem Unglück hatte sich nach Berichten von Augenzeugen zunächst der Rotor vom Helikopter gelöst, bevor die Maschine nahe der Insel Turøy ins Meer gestürzt war.

Noch am Donnerstagmittag war von der Leyen nach Angaben der Luftwaffe mit einem "Cougar" von Berlin ins brandenburgische Schönefeld geflogen, um dort die Luftfahrtmesse ILA zu besuchen.

Quelle: spiegel.de

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