Die erste Wahlrunde am 10. April hatte Fujimori, die für die rechte Partei Fuerza Popular (Volkskraft) antritt, mit 40 Prozent der Stimmen klar für sich entschieden. Kuczynski, der für das Bündnis Peruanos Por el Kambio (Peruaner für den Wandel, PPK - zugleich die Initialen seines Namens) kandidiert, erreichte damals 21 Prozent. Vor der Stichwahl erhielt er allerdings die Unterstützung der Drittplatzierten des ersten Wahlgangs, der Linksabgeordneten Verónika Mendoza, die knapp 19 Prozent der Stimmen erhalten hatte. Außerdem schwenkten zwischen den beiden Wahlgängen offenbar auch viele Unentschiedene zu ihm um.
Kuczynski verfügt über Rückhalt bei Wählern aus der Mittelschicht. Im Wahlkampf verwies er auf seine Erfahrungen als ehemaliger Wallstreet-Banker und Wirtschaftsminister. Er sei möglicherweise nicht mehr der Jüngste, aber "im Köpfchen völlig klar".
Fujimori ist besonders in ländlichen Gebieten beliebt. Ihr Vater, der heute 77 Jahre alte Alberto Fujimori, hatte das Land von 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert. Seit 2009 verbüßt er wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine 25-jährige Haftstrafe. Weil er das Land bis heute spaltet, ging seine Tochter im Wahlkampf vorsichtig auf Distanz zu ihm.
Viele Peruaner befürchten, dass Fujimori an der Macht den autoritären Regierungsstil ihres Vaters übernehmen könnte. Ihre Anhänger versprechen sich von ihr einen kompromisslosen Kampf gegen die grassierende Kriminalität.
Beide Kandidaten hatten im Wahlkampf dem Verbrechen und der Korruption den Kampf angesagt. Außerdem versprachen sie, Arbeitsplätze in dem rohstoffreichen Land zu schaffen.
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