Saudi-Arabien krempelt Wirtschaft um

  07 Juni 2016    Gelesen: 828
Saudi-Arabien krempelt Wirtschaft um
Saudi-Arabien will seine Abhängigkeit vom Öl Schritt für Schritt verringern. Dazu beschließt die Regierung ein entsprechendes Papier. Neben der Verringerung der Staatsausgaben sind mehrere Reformprojekte geplant.
Das saudiarabische Kabinett hat einen ambitionierten Plan für den Umbau der Wirtschaft gebilligt. Das Reformprojekt soll die Abhängigkeit des Königreichs vom Ölsektor verringern, die Staatsausgaben drosseln und den Privatsektor ankurbeln. Dafür wolle die Regierung in den kommenden fünf Jahren umgerechnet rund 63 Milliarden Euro investieren, sagte der zuständige Minister Mohammed al-Scheich nach dem Kabinettsbeschluss in Dschidda.

Treibende Kraft hinter dem so genannten Nationalen Transformationsprogramm 2020 (NTP) ist der 30-jährige Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman, der die Grundzüge des Reformprojekts im April vorgestellt hatte. Der Kabinettsbeschluss soll 543 einzelne Initiativen in Gang bringen, in deren Umsetzung 24 staatliche Behörden eingebunden sein sollen. Die Staatsausgaben sollen bis 2020 um 40 Prozent sinken, es sollen bis dahin rund 450.000 neue Arbeitsplätze außerhalb des öffentlichen Sektors entstehen.

Saudi-Arabien sieht sich mit sinkenden Öleinnahmen und einer rasch wachsenden Bevölkerung konfrontiert, von der mehr als die Hälfte jünger ist als 25 Jahre. Energieminister Chalid al-Falih kündigte am Dienstag die Errichtung mehrerer Industriestädte an, in denen 150.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Außerdem solle ein großer Werftenkomplex errichtet werden, der 80.000 Menschen Arbeit geben soll. Die Einnahmen aus den nicht-ölbezogenen Exporten sollen bis 2013 um fast das Doppelte steigen.

Die Ölgelder machen immer noch einen Großteil der Staatseinnahmen aus. Seit 2014 sind die Einkünfte aber um die Hälfte gefallen. Um die ambitionierte Diversifizierung der Wirtschaft zu finanzieren, will die Regierung einen kleinen Teil des staatlichen Ölriesen Aramco an die Börse bringen. Sie plant die Einrichtung eines staatlichen Investitionsfonds, der mit Einlagen von knapp 1,8 Billionen Euro der größte der Welt wäre.

Quelle: n-tv.de , wne/AFP

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