Windhose richtet großen Schaden an

  08 Juni 2016    Gelesen: 598
Windhose richtet großen Schaden an
Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer: Nach einem heftigen Unwetter in der Hansestadt sind mehr als 1.000 Feuerwehrleute zu Einsätzen ausgerückt.
Im Nordosten Hamburgs haben starke Gewitter und ein Tornado gewütet. Die Feuerwehr löste Großalarm aus: Mehr als tausend Feuerwehrleute und das Technische Hilfswerk rückten zu 254 Einsätzen aus. "Unzählige Dächer" seien abgedeckt worden, darunter auch Hochhausdächer, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Außerdem seien Bäume entwurzelt worden, darunter "50 bis 60 massive Alleenbäume", und zum Teil auf die Straße gekippt. Von Hochhausdächern seien Funkantennen abgerissen und auf die Straße geweht worden, Kleingärten seien zerstört, zahlreiche Keller seien vollgelaufen. Gegen Mitternacht gab die Feuerwehr auf dem Kurznachrichtendienst Twitter eine Entwarnung heraus; das Unwetter sei vorbei.

Menschen kamen nach bisherigen Informationen nicht zu Schaden. "Unglaublicherweise ist niemand verletzt worden", sagte der Feuerwehrsprecher. "Wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet." Die Einsätze gingen die ganze Nacht weiter. Das Schlimmste sei aber vorbei: "Wir haben das Gros abgearbeitet", sagte der Sprecher.

Innensenator Andy Grote (SPD) war in der Stadt unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er dankte den Kräften für einen "großartigen und beeindruckenden Einsatz", teilte die Feuerwehr mit.

War es ein Tornado?

Kurz vor 18.30 Uhr hatten Bewohner der Stadtteile Wandsbek und Steilshoop die Feuerwehr über eine Windhose informiert. Sie rief daraufhin Mitarbeiter aus dem Feierabend zurück und verdoppelte die Zahl der Führungskräfte. Mit einem Helikopter der Bundespolizei verschaffte sie sich einen Überblick.

Bei der Trichterwolke handelte es sich höchstwahrscheinlich um einen Tornado. "Es spricht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles dafür", sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Auf Bildern der Wolke war zunächst nicht klar erkennbar, ob sie den Boden berührte; nur dann kann von einem Tornado gesprochen werden. Der Meteorologe Jörg Kachelmann meldete per Twitter: "vermutlich Bodenkontakt".

In Rahlstedt fing ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag Feuer, in Sasel wurde eine Straße überschwemmt. In Farmsen stürzte ein Baum auf ein Auto. Auch der Stadtteil Bramfeld war nach Angaben eines Polizeisprechers stark betroffen, zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, mehrere Bäume entwurzelt. Der Wetterdienst gab eine Unwetterwarnung vor extrem starken Gewittern, Starkregen und Hagel heraus. Satellitenbildern zufolge seien örtlich teils mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, sagte der Sprecher.

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