Mit dem Rückzug der Airline 2015 war das Frachtgeschäft in Hahn eingebrochen. Von dem chinesischen Unternehmen Shanghai Yiqian Trading (SYT), das den Flughafen kaufen will, oder von dessen Generalbevollmächtigten Yu Tao Chou hat der Manager allerdings noch nie gehört. Investor Chou hatte erklärt, nach der Übernahme des Flughafens das Frachtgeschäft ausbauen und Yangtze River Express wieder nach Hahn zurückholen zu wollen. Er gab an, als Cargo-Pilot für die Airline nach Hahn geflogen zu sein. Der Leiter der Personalverwaltung der Gesellschaft, Yu Yang, kannte die Firma SYT auch nicht, bestätigte aber nach Prüfung der Akten, dass Chou als Pilot für Yangtze River Express geflogen und immer noch bei der Airline angestellt sei. Chou habe allerdings keinen chinesischen Pass, sondern sei Taiwanese. "Er ist weiter Pilot unserer Airline", sagte Yu Yang.
"Keine Pläne, wieder nach Hahn zu fliegen"
"Wir haben keine Pläne, wieder nach Hahn zu fliegen", betonte der leitende Marketing-Manager Wang Bo. "Ich habe niemals von dieser Firma SYT oder diesem Yu Tao Chou gehört." Die Firma ist seit dem 4. November 2013 mit einem registrierten Kapital von 500.000 Yuan, umgerechnet 67.000 Euro, in Shanghai registriert, scheint in China aber weitgehend unbekannt.
Nach Angaben des Käufers Chou wird er von Shanghai Guo Qing Investment Co. mit Sitz in der ostchinesischen Hafenmetropole unterstützt. Es wurde der deutschen Seite als ein "führendes Unternehmen" in inländischen Bauprojekten beschrieben. Mehrere chinesische Branchenkenner in Shanghai, die auch im Flughafenbau tätig sind, hatten von der Firma allerdings noch nichts gehört. Der Käufer gab ferner an, mit einer Guo Qing Qin Huang Island genannten Firma für Baumaterial und Transport zu kooperieren, die als Experte für Unternehmungen und Dienstleistungen im Flughafenbereich dargestellt wurde. Auch dieses Unternehmen war den Insidern nicht bekannt. Zudem waren im chinesischen Internet keine Informationen über diese Firma zu finden.
Beobachter in Peking wiesen darauf hin, es sei auffällig, dass die staatlich kontrollierten chinesischen Medien bislang nicht über den prominenten Deal berichtet hätten.
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