Netanjahu kündigt Konsequenzen an

  09 Juni 2016    Gelesen: 1868
Netanjahu kündigt Konsequenzen an
Nach dem Anschlag in Tel Aviv will Israels Regierungschef "offensive und defensive Schritte" einleiten. Die Hamas droht mit weiteren Angriffen während des Ramadans.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Anschlag in Tel Aviv "eine Serie von den offensiven und defensiven Schritten" gegen Terroristen angekündigt. "Dies ist eine Herausforderung, und wir werden ihr gerecht werden", ließ er mitteilen. Netanjahu versprach ein entschlossenes Handeln der Sicherheitsbehörden, um alle Mittäter zu finden und künftige Anschläge zu verhindern. Für den heutigen Donnerstag hat der Regierungschef das Sicherheitskabinett einberufen, bei der über das weitere Vorgehen Israels beraten werden soll.

Bei dem Angriff im Zentrum Tel Avivs sind laut jüngsten Angaben der Polizei vier Menschen getötet und sieben verletzt worden. Unter den Verletzten ist einer der beiden Angreifer. Die Sicherheitskräfte fassten die Attentäter.

Die Angreifer hatten nach Polizeiangaben am Abend im Sarona-Park das Feuer eröffnet und wahllos auf Passanten und Café-Besucher geschossen. Der Tatort liegt direkt gegenüber von Israels Militärhauptquartier und Verteidigungsministerium. Der Park ist ein beliebtes Ausgehziel, das auch von vielen Touristen besucht wird.

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei den Attentätern um zwei Cousins aus einem Dorf bei Hebron im südlichen Westjordanland. Sie hätten sich ohne Genehmigung in Israel aufgehalten. Nach Medienberichten trugen sie auch Taschen mit Messern bei sich.

USA verurteilen den Anschlag

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Die im Gazastreifen herrschende Hamas kündigte unterdessen weitere Anschläge im muslimischen Fastenmonat Ramadan an. Hamas-Führer Ismail Hanija lobte das Attentat. "Ruhm und Glückwünsche den Einwohnern Hebrons", schrieb er auf Twitter. Ein Hamas-Sprecher in Gaza sagte, der Anschlag sei eine Antwort auf die "israelischen Verbrechen" im Westjordanland und im Gazastreifen. Nach Medienberichten wurde der Angriff in mehreren palästinensischen Städten gefeiert.

Die US-Regierung verurteilte die Attacke. "Solche feigen Angriffe auf unschuldige Zivilisten sind niemals zu rechtfertigen", hieß es in einer Stellungnahme. Die US-Behörden stünden in Verbindung mit den israelischen Behörden und böten Unterstützung an.

Seit Oktober sind bei mehreren palästinensischen Anschlägen 32 Israelis getötet worden. Mehr als 200 Palästinenser kamen ums Leben, die meisten davon bei den von ihnen verübten Anschlägen. Als Auslöser der Gewalt gilt ein Streit um Gebets- und Besuchsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem.

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