An einer Brücke hingen die Leichen der Feinde
Truppen der neuen libyschen Einheitsregierung haben sich nach Angaben der neuen Führung in Tripolis in Teile der IS-Hochburg Sirte vorgekämpft.
Mit der Regierung verbündete Milizen seien in eine Reihe von Vierteln in der Stadt eingedrungen, sagte ein Militärsprecher der Einheitsregierung. Die Soldaten hätten in der Stadt eine Brücke eingenommen, auf der die Extremisten die Leichen ihrer Feinde aufzuhängen pflegten, sagte Brigadegeneral Mohammed al-Ghasri am Mittwoch der Nachrichtenagentur AP.
Die Regierungstruppen seien noch fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Er sprach von heftigen Kämpfen, bei denen fünf seiner Männer gefallen seien. Sirte gilt als das Machtzentrum des libyschen Ablegers der Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat.
Politisches Chaos und Rivalitäten
Die Nachrichtenseite al-Wasat berichtet unter Berufung auf das Militär von heftigen Kämpfen. Krankenhäuser der Region berichteten dem Portal zufolge von sechs toten und 30 verwundeten Milizionären. Am Montag hatte Tripolis bereits verkündet, die Einheiten stünden nur wenige Kilometer vor der Küstenstadt.
Diplomaten gingen zuletzt davon aus, dass sich in Sirte und Umgebung Tausende Dschihadisten aufhalten. Der libysche IS-Ableger gilt als mächtigster Außenposten der Dschihadisten und als Sammelbecken für Kader aus dem IS-Kerngebiet in Syrien und dem Irak. Sirte ist dabei die einzige Stadt, die der IS außerhalb der beiden Länder erobert hat.
In Libyen herrscht seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 politisches Chaos und Rivalitäten zwischen verschiedenen Milizen. Seit Kurzem versucht eine von den UN vermittelte Einheitsregierung, die Ordnung im Land wieder herzustellen. Ihr stehen die Truppen nahe, die jetzt Sirte zu erobern versuchen.
Quelle: n24.de