Der Sprecher der deutschen Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen hatte von rund 50 deutschen Angreifern gesprochen. Er berief sich dabei auf erste Angaben, die die zur Europameisterschaft nach Frankreich entsandten deutschen Polizisten von französischen Kollegen erhalten hätten.
Die UEFA nahm die Auseinandersetzungen zwischen Fans aus Deutschland und der Ukraine am Sonntagabend in Lille zur Kenntnis. Über eventuelle disziplinarische Maßnahmen konnten vorerst keine Angaben gemacht werden.
Die deutsche Mannschaft traf nach knapp drei Wochen Vorbereitung in Lille auf die Ukraine. Vor der Partie zeigte sich DFB-Präsident Reinhard Grindel erfreut, dass der Franzose Daniel Nivel der Einladung des Deutschen Fußball-Bundes gefolgt war.
Der frühere Polizist Nivel war 1998 bei der WM in Frankreich Opfer deutscher Hooligan-Gewalt geworden und leidet noch heute an den Folgen. «Sein Schicksal sollte uns angesichts der aktuellen Ereignisse Mahnung sein», sagte Grindel unter Verweis auf Ausschreitungen vor dem Spiel England gegen Russland in Marseille.
Am Freitag und Samstag war es in der Mittelmeermetropole zu schwerer Fan-Gewalt gekommen. Die UEFA verwarnte die Verbände Russlands und Englands wegen der Randale ihrer Fans rund um das EM-Spiel in Marseille. Die UEFA drohte im Wiederholungsfall mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss vom Turnier in Frankreich. Bei den Krawallen in der Innenstadt und im Stadion von Marseille waren mindestens 44 Menschen verletzt worden.
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