Ermittler untersuchen Hinweise auf islamistisches Motiv

  13 Juni 2016    Gelesen: 1055
Ermittler untersuchen Hinweise auf islamistisches Motiv
Der mutmaßliche Attentäter von Orlando stand bereits 2013 unter Terrorverdacht. Seine Ex-Frau beschreibt ihn als instabilen und bisweilen gewalttätigen Menschen.
Auf der Suche nach einem Motiv für das Massaker in Orlando durchleuchten Ermittler die Vergangenheit des mutmaßlichen Täters. Bei dem Schützen soll es sich um den 29 Jahre alten amerikanischen Staatsbürger Omar M. handeln. Die Bundespolizei FBI hatte ihn nach eigenen Angaben 2013 wegen Terrorverdachts unter Beobachtung, stellte die Überwachung nach zwei Vernehmungen aber wieder ein.

M. war seit September 2007 als Sicherheitsmann für die Firma G4S tätig gewesen, seit spätestens 2011 verfügte er zudem über eine Waffenlizenz. Sein Vater nannte im Sender NBC Hass auf Schwule als mögliches Motiv. Religiöse Beweggründe schloss er aus. Nach Angaben des FBI bekannte sich der mutmaßliche Attentäter in einem Polizeinotruf während der Tat zu der Terrormiliz IS.

Seiner Ex-Frau Sitora Yusifiy zufolge war M. psychisch krank. Zudem berichtete sie von Übergriffen ihres Ex-Mannes. Sie beschrieb ihn als instabilen, aufbrausenden und bisweilen gewalttätigen Menschen. M. sei ein praktizierender Muslim gewesen. "Es gab aber keinerlei Anzeichen für eine Radikalisierung", sagte Yusufiy.

Der mutmaßliche Attentäter wurde 1986 in New York als Sohn afghanischer Einwanderer geboren. Er habe drei bis vier Mal pro Woche am Abendgebet der Moschee seines Wohnorts Fort Pierce teilgenommen, berichtete der dortige Imam Syed Shafeeq Rahman. Er hätte "niemals erwartet", das M. eine solche Tat begehen könnte, sagte der Imam. Vielleicht habe sich dieser unbemerkt im Internet radikalisiert.

Ein FBI-Ermittler sagte vor Journalisten, M. habe 2013 vor Kollegen Andeutungen gemacht, die "an eine mögliche Verbindung mit Terroristen denken ließen". Außerdem sei gegen ihn wegen möglicher Kontakte zu einem US-Selbstmordattentäter ermittelt worden.

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