Die beiden Flüchtlinge hielten sich den Angaben zufolge außerhalb der Unterkunft hinter dem Gebäude auf. Sie seien im Krankenhaus ambulant behandelt worden. Zunächst hatte sich demnach die Mutter des Mädchens wegen der Beinverletzung ihrer Tochter gemeldet. Die Frau sei davon ausgegangen, dass das Kind mit Steinen oder Sand beworfen worden sei. Laut Polizei habe es "für einen Schuss zu dieser Zeit keinerlei Anzeichen" gegeben.
Etwa eine Stunde später habe dann ein Zeuge beobachtet, wie aus dem Fenster im dritten Stock auf den 18-Jährigen geschossen wurde, wie es hieß. Dabei sei dann auch der junge Mann verletzt worden. Die Entfernung vom Fenster der Wohnung bis zur Flüchtlingsunterkunft beträgt nach Angaben der Polizei etwa 40 Meter.
Mutmaßlicher Täter auf freiem Fuß
In der Wohnung des 21-Jährigen beschlagnahmten Beamte ein Luftgewehr samt Munition. "Da keine Haftgründe vorlagen, verblieb der Mann auf freien Fuß", hieß es. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtete, soll der Mann Verbindungen zur rechten Szene haben. Gegen ihn wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. "Ob die Tat politisch motiviert ist, steht derzeit nicht fest", erklärte hingegen die Polizei. Das Kommissariat für Staatsschutzdelikte in Lingen habe die Ermittlungen übernommen.
In der Flüchtlingsunterkunft leben derzeit fünf Kinder und 14 Erwachsene - sie stammen überwiegend aus Syrien, aber auch aus dem Irak, dem Kosovo und der Elfenbeinküste. Einige von ihnen hatten erst Anfang Juni die Unterkunft auf dem Gelände eines ehemaligen Offiziersheims in Lingen bezogen.
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