„Das sind kulturelle Werte, die wir verteidigen müssen.“ Die islamische Kultur und Religion verschmelze sich nicht mit der christlichen, es entstehe Multikulturalismus mit getrennten Gesellschaften. „Wenn Deutsche und Franzosen denken, das sei kein Problem, habe ich nicht das Recht, das streitig zu machen. Aber hier in Ungarn entscheiden wir selber, ob wir das wollen oder nicht. Wir wollen nicht.“ Die Integration von Muslimen habe jedenfalls bisher nicht geklappt. „Der Islam hat nie zu Europa gehört, er ist hereingekommen“, betonte der Regierungschef. Allerdings müsse man zwischen Menschen muslimischer Religion und dem Islam unterscheiden. Am Wiederaufbau Deutschlands seien ja beispielsweise auch türkische Gastarbeiter beteiligt gewesen. „Sie gehören zur Geschichte Deutschlands und damit Europas. Aber im geistigen Sinne gehört der Islam nicht zu Europa. Er ist das Regelwerk einer anderen Welt.“
Ungarn betrachte die meisten Zuwanderer derzeit als Migranten, die ein besseres Leben wollten. „Aber ein deutsches Leben oder ein ungarisches Leben steht nicht jedem zu. Nur demjenigen, der dafür gearbeitet hat.“ Europa könne einfach nicht alle Notleidenden aufnehmen. Aber in der Flüchtlingsfrage dürfe man bestimmte Dinge einfach nicht aussprechen, weil sie als politisch inkorrekt gälten. Zum Beispiel gelte man bereits als herzlos oder ausgrenzend, wenn man darauf hinweise, dass 80 Prozent der Migranten junge Männer im wehrfähigen Alter seien. „Die Sprache der europäischen Elite ist ideologisch und doktrinär.“ Orban beschwerte sich zugleich auch darüber, dass die kleineren Länder in der EU zu wenig Gehör fänden. Man könne keine Außenpolitik fahren, in der Deutschland nicht seine eigenen Interessen wiederfinde.
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