Frau des Attentäters droht Anklage

  15 Juni 2016    Gelesen: 664
Frau des Attentäters droht Anklage
Noor Salman rückt nach dem Anschlag in Orlando in den Fokus der Ermittlungen. Sie war mit dem Attentäter Omar Mateen verheiratet – und in die Pläne eingeweiht.
Die Ehefrau von Omar Mateen, der in einem Club in Orlando 49 Menschen erschossen hat, wusste wahrscheinlich von dessen Anschlagsplänen. Noor Salman wird für ihre Verbindung zu den schwersten Terroranschlägen seit dem 11. September 2001 wohl zur Verantwortung gezogen. Das berichtet eine nicht näher genannte Quelle aus dem US-amerikanischen Gesetzesvollzug.

Auch der US-Senator Angus King äußert sich zur Ehefrau: "Es scheint, als hätte sie gewusst, was passiert", sagte King, der im Geheimdienstausschuss des US-Senats sitzt. Salman sei eine "Person von Interesse", die offensichtlich kooperationsbereit sei und einige wichtige Informationen bereithalte, sagte King dem Nachrichtensender CNN.

Fox News zitiert außerdem eine FBI-Quelle, nach der Salman wegen Mittäterschaft an 49 Morden und 53 versuchten Morden angeklagt werden soll. Außerdem soll sie zur Verantwortung gezogen werden, weil sie die zuständigen Behörden nicht über den bevorstehenden Anschlag informiert und sie angelogen habe.

Laut NBC News hat Salman zudem gesagt, dass sie versucht habe, ihren Mann von dem Anschlag abzuhalten. Sie habe ihn allerdings auch einmal zu dem Nachtclub und späteren Tatort gefahren, als er diesen auskundschaften wollte. Auch eine frühere Ehefrau von Omar Mateen hat sich inzwischen geäußert. Mateen sei "mental instabil" gewesen und habe sie geschlagen, sagte die Ex-Frau. Ärztliche oder polizeiliche Bestätigungen dieser Aussage sind bislang nicht bekannt.

Anschlag auf zweiten Club geplant?
Den neusten Ermittlungen zufolge hat Omar Mateen für seinen Anschlag keine Instruktionen oder Hilfe von Gruppen wie dem "Islamischen Staat" bekommen. Vielmehr habe er sich selbst radikalisiert. Er sei ein "wütender, verstörter, instabiler junger Mann gewesen", sagte der US-amerikanische Präsident Barack Obama nach einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses.

Neue Erkenntnisse gibt es auch zu den Anschlagsvorbereitungen. Kurz vor den tödlichen Schüssen im Club Pulse soll Mateen dem Besitzer einer weiteren Diskothek eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt haben. Der Besitzer der LGBT-Disco Club Revere, Michael Bass, sagte dem Sender WKMG-TV, Mateen habe sich mit ihm auf dem sozialen Netzwerk anfreunden wollen.

Bass sagte dem Fernsehsender, er habe sich die Freundesliste des Mannes angeschaut und keine Verbindungen zu einem LGBT-Club finden können. Deswegen habe er die Anfrage abgelehnt. Er habe Mateen dann wiedererkannt, als er die Nachrichten über den Anschlag gesehen habe. Nach Angaben von WKMG-TV wurde Bass bereits von der Polizei und vom FBI befragt.


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