Am Samstag war Reker bei einer Wahlkampfveranstaltung von einem 44-Jährigen mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Ein Richter erließ inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen den mutmaßlichen Täter, der laut Polizei fremdenfeindliche Motive nannte.
Reker ist derzeit als Sozialdezernentin für die Unterbringung von Flüchtlingen in Köln zuständig. Bei der Wahl wurde sie unterstützt von CDU, FDP und den Grünen. Ihr SPD-Kontrahent Jochen Ott lag bei 32,0 Prozent. Schon bei den NRW-Oberbürgermeisterwahlen vor wenigen Wochen hatte die SPD ihre Hochburgen Oberhausen und Bonn an die CDU verloren.
Nicht nur in Krisenländern leben Politiker gefährlich, auch in Deutschland gab es schon mehrere Attentate. Mal lagen politische Motive zugrunde, mal waren die Täter seelisch gestört.
Während Rekers Unterstützer im Rathaus den Wahlsieg feierten, teilten die behandelnden Ärzte mit, dass sich der Gesundheitszustand des Anschlagsopfers positiv entwickele. Ein Sprecher Rekers sprach von einer „langsamen Aufwachphase“ aus dem künstlichen Koma. Aus dem Umfeld der Politikerin hieß es, ihr Ehemann bringe ihr den Sieg schonend am Krankenbett bei.
Wann Reker ihre Arbeit als Stadtoberhaupt beginnen kann, steht noch nicht fest. Die Ärzte betonten: „Der Heilungsverlauf nimmt bei einer Verletzung dieser Art üblicherweise eine gewisse Zeit in Anspruch.“
Der mutmaßliche Angreifer war bei seiner Tat auf dem Wochenmarkt voll schuldfähig. Das ergab inzwischen ein psychologisches Gutachten, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Er habe ausgesagt, in den 1990er Jahren in der rechten Szene aktiv gewesen zu sein, Details habe er aber nicht genannt, teilten die Ermittler weiter mit.
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