"Wenn jemand auf dem Jakobsweg wandert, würde Herr Gauland ja auch nicht auf die Idee kommen, dass das ein Problem ist", sagte sie. Der Jakobsweg ist der Sammelbegriff für eine Reihe von christlichen Pilgerrouten in Europa, der bekannteste ist der "Camino de Santiago", der zum mutmaßlichen Grab des Apostels Jakobus in der Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien führt.
Özoguz sagte, sie selber sei bisher noch nicht auf einer Pilgerfahrt gewesen. "Das bedauere ich sehr. Ich möchte gern mal nach Mekka reisen", fügte sie hinzu.
Gauland hatte seine Äußerungen nach einem Foto gemacht, das der deutsche Nationalspieler Mesut Özil von seinem Besuch in Mekka ins Internet gestellt hatte. Der AfD-Vize erklärte daraufhin in einem Interview mit dem SPIEGEL, bei Fußballspielern akzeptiere er dies, aber "bei Beamten, Lehrern, Politikern und Entscheidungsträgern würde ich sehr wohl die Frage stellen: Ist jemand, der nach Mekka geht, in einer deutschen Demokratie richtig aufgehoben? Liegt die Loyalität beim deutschen Grundgesetz, oder liegt sie bei einem Islam, der ein politischer Islam ist?"
Zuvor war Gauland in der Öffentlichkeit für einen rassistischen Satz über den Fußballspieler Jérôme Boateng massiv kritisiert worden, den die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" zitiert hatte: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben."
Zunächst bestritt der AfD-Vize, den Satz über den Nationalspieler so gesagt zu haben. Später räumte er ein, dass das Zitat gefallen sein könnte. Er sei jedoch falsch interpretiert worden. Die Zeitung wies diese Vorwürfe vehement zurück. GaulandsParteivorsitzende Frauke Petry hatte sich für den Satz ihres Vizes entschuldigt.
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