Zwölf Monate zuvor waren es noch 59,5 Millionen Flüchtlinge; erstmals sei im vergangenen Jahr die 60-Millionen-Marke überschritten worden. Laut den UN-Angaben waren 40,8 Millionen als Binnenflüchtlinge im eigenen Land auf der Flucht.
Als Grund für den steilen Anstieg der Flüchtlingszahlen in den vergangenen Jahren nennt das UNHCR lang anhaltende Konflikte wie in Somalia oder Afghanistan sowie neue oder wieder erstarkende Konflikte; der größte davon in Syrien. Zudem lassen seit Ende des Kalten Krieges dauerhafte Lösungen immer länger auf sich warten. "Immer mehr Menschen müssen aufgrund von Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen, und das allein ist höchst beunruhigend", sagt UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi. Er forderte von Staaten die Bereitschaft, "nicht nur für Flüchtlinge, sondern im gemeinsamen Interesse der Menschlichkeit zusammenzuarbeiten". Auf dem Meer verlören viele Bootsflüchtlinge ihr Leben, sagte er weiter. Die Landwege seien mehr und mehr blockiert. In manchen Ländern machten Politiker Stimmung gegen Asylsuchende.
Die meisten Binnenvertriebenen leben in Kolumbien
Laut dem UN-Bericht kommt die Hälfte aller Flüchtlinge unter UNHCR-Mandat aus drei Ländern: 4,9 Millionen aus Syrien, 2,7 Millionen aus Afghanistan sowie 1,1 Millionen aus Somalia. Kolumbien hat demnach mit 6,9 Millionen die höchste Zahl von Binnenvertriebenen, gefolgt von Syrien mit 6,6 Millionen und dem Irak mit 4,4 Millionen. Die meisten neuen Fluchtbewegungen innerhalb eines Landes gab es mit 2,5 Millionen Menschen im Jemen.
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Die UN-Statistik zeigt deutlich, dass 90 Prozent aller Flüchtlinge Schutz in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen finden – außerhalb Europas. Mit 183 Flüchtlingen auf 1.000 Einwohner hat der Libanon im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Menschen aufgenommen als jedes andere Land. In absoluten Zahlen ist die Türkei mit 2,5 Millionen Ankömmlingen der größte Aufnahmestaat.
In Deutschland wurden 2015 rund 442.000 Anträge auf Asyl gestellt, mehr als in jedem anderen Land der Welt. Mit deutlichem Abstand folgen die USA mit knapp 173.000, der Asylgrund lautet dort häufig Flucht vor Bandenkriminalität in Mittelamerika. Nach Hause zurückkehren konnten im vergangenen Jahr nur Wenige: 201.400. So viele, wie Rostock Einwohner hat – bloß weltweit.
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