Bandenmitglieder befreien Drogenchef

  20 Juni 2016    Gelesen: 418
Bandenmitglieder befreien Drogenchef
In Rio de Janeiro muss ein inhaftierter Drogenboss in einem Krankenhaus behandelt werden. Seine Anhänger nutzen die Chance, um ihren Chef gewaltsam zu befreien. Dabei gibt es einen Toten.
Rund 20 bewaffnete Mitglieder einer Drogenbande haben in Rio de Janeiro einen ihrer Chefs gewaltsam aus einem Krankenhaus befreit. Wie die Polizei der brasilianischen Metropole mitteilte, drang die Gruppe in der Nacht zum Sonntag in das Krankenhaus ein, in dem Nicolas Labre Pereira de Jesus alias Fat Family behandelt wurde. Bei einem Schusswechsel wurde ein Patient getötet.

Der 28-jährige Fat Family gilt laut der Website G1 als einer der Chefs einer Dealerbande aus einem Armenviertel von Rio. Er wurde seit Montag unter Polizeibewachung im staatlichen Krankenhaus Souza Aguiar im Stadtzentrum von Rio behandelt.

Bei seiner Befreiung lieferte sich die Bande nach Angaben der Polizei einen Schusswechsel mit einem Militärpolizisten, der sich gerade in dem Krankenhaus aufhielt. Dabei sei ein Patient getötet worden. Ein Krankenpfleger wurde verletzt.

Keine "echten" Sicherheitsvorkehrungen

Ein Wachmann sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe in dem Krankenhaus keine echten Sicherheitsvorkehrungen. "Wenn sie mit 20, 30 oder 40 Mann kommen, können wir nichts machen." Nach Angaben des Wachmannes warfen die Angreifer bei ihrer Flucht eine Handgranate. Zwei Autos wurden beschädigt.

Rio de Janeiro, wo im August die Olympischen Spiele ausgetragen werden, leidet unter einer hohen Kriminalitätsrate - und unter enormen Finanzproblemen. Am Freitag erklärte der Bundesstaat Rio de Janeiro einen finanziellen Notstand. Mit der Maßnahme sollen Finanzmittel für das Weltereignis freigesetzt werden.

Quelle: n-tv.de

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