Im Bürgerkrieg zwischen linken Guerillagruppen, rechten Paramilitärs und den Streitkräften starben in dem südamerikanischen Land seit Anfang der 1960er Jahre rund 220.000 Menschen. Millionen wurden aus ihren Heimatorten vertrieben.
"Der letzte bewaffnete Konflikt auf dem amerikanischen Kontinent"
Am Donnerstag sollen Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo Londoño alias "Timochenko" das Waffenstillstandsabkommen unterzeichnen. Zu der Zeremonie in Havanna wurden zudem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie Vertreter der Garantiemächte Kuba und Norwegen erwartet. "Wir arbeiten für ein Kolumbien in Frieden - ein Traum, der beginnt, Realität zu werden", schrieb Staatschef Santos auf Twitter. Farc-Chef "Timochenko" schrieb: "Wir sind an den Verhandlungstisch gekommen, überzeugt von der Notwendigkeit des Friedens - weder besiegt noch geschlagen."
Die Farc hatte bereits vor einem knappen Jahr einen einseitigen Waffenstillstand verkündet. Die kolumbianischen Streitkräfte stellten daraufhin ihre Luftangriffe auf Stellungen der Rebellen ein. Die Intensität des Konflikts ließ dadurch spürbar nach. Der Waffenstillstand sei der Anfang vom Ende des Krieges in Kolumbien, sagte Innenminister Juan Fernando Cristo Bustos. "Das bedeutet, dass die Farc als bewaffnete Bewegung verschwinden und sich in eine politische Bewegung verwandeln wird."
Zahlreiche Regierungen aus der Region begrüßten den Durchbruch in Havanna. "Das ist ein historisches Ereignis für Lateinamerika", sagte Chiles Präsidentin Michelle Bachelet. Boliviens Staatschef Evo Morales sagte: "Das war hoffentlich der letzte bewaffnete Konflikt auf dem amerikanischen Kontinent." Außenminister Frank-Walter Steinmeier versprach Kolumbien die Unterstützung der Bundesregierung bei der Aufarbeitung des Konflikts.
Nun soll auch der Friedensvertrag zur Beilegung des seit Jahrzehnten andauernden Bürgerkriegs zügig unterzeichnet werden. Die Unterhändler einigten sich bereits auf eine Übergangsjustiz, landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme in den Hochburgen der Rebellen sowie die politische Partizipation der Guerilla. Präsident Santos sagte zuletzt, die Verhandlungen könnten bis zum kolumbianischen Unabhängigkeitstag am 20. Juli abgeschlossen sein.
Quelle: n-tv.de , jve/dpa
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