Zudem gestand der heute 39-Jährige, auch an seinem früheren Arbeitsplatz Oldenburg mehrere Patienten mittels einer Kaliuminjektionen getötet zu haben. „Wie viele Patienten Opfer in Oldenburg waren, können wir derzeit nicht sagen”, sagte Oberstaatsanwältin Daniela Schiereck-Bohlmann zu den Vernehmungen des Ex-Pflegers. Der Ex-Pfleger habe Patienten absichtlich mit Medikamenten in einen „reanimationspflichtigen Zustand” gebracht, um anschließend bei der Reanimierung seine Fähigkeiten zu beweisen. Die Ermittlungen sollen noch über Monate weitergehen.
Der heute 39-Jährige ist bereits zu lebenslanger Haft verurteilt worden, aber lediglich wegen zweifachen Mordes, zweifachen Mordversuchs und gefährlicher Körperverletzung am Klinikum Delmenhorst. „Es wird natürlich eine weitere Anklage geben”, betonte Schiereck-Bohlmann. Das Verfahren werde alle Taten umfassen, die Niels H. noch nachgewiesen werden könnten. „Die rechtliche Konsequenz wird am Ende dieselbe sein: Lebenslänglich und besondere Schwere der Schuld. Daran wird sich nichts ändern”, sagte die Staatsanwältin.
„Wir gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer von Niels H. deutlich höher ist”, betonte ein Polizeisprecher. Der Ex-Pfleger hatte bereits vor Gericht gestanden, für den Tod von bis zu 30 Menschen verantwortlich zu sein, denen er heimlich eine Überdosis eines Herzmedikaments spritzte.
Die Ermittlungen würden sich vermutlich noch bis ins nächste Jahr hinziehen, sagte stellvertretende Leiter der Oldenburger Staatsanwaltschaft, Thomas Sander. „Die Ermittlungen dauern so lange, bis wir das unselige Wirken des Niels H. komplett aufgeklärt haben”. Es werde „jeder Stein umgedreht”.
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