Ein Richter in Baltimore befand den Polizisten in allen sieben Anklagepunkten, darunter Totschlag in besonders schwerem Fall, für unschuldig. Es gebe keine Beweise dafür, dass Goodson brutal mit Gray umgegangen oder mit übermäßiger Geschwindigkeit gefahren sei.
Die Polizei hatte Gray im April 2015 festgenommen. Dabei hatte er so schwere Rückenmarksverletzungen erlitten, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb. Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Gray im Polizeitransporter bäuchlings mit dem Kopf nach vorne auf den Boden des Fahrzeugs gelegt und nicht angeschnallt haben.
Insgesamt wurden sechs Beamte, drei Weiße und drei Afroamerikaner, in getrennten Verfahren angeklagt. Keiner der Prozesse endete bisher mit einer Verurteilung. Im Dezember war der erste Prozess geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten.
Die Behörden von Baltimore hatten die Bevölkerung vor dem Urteilsspruch zur Ruhe aufgerufen. Die Nationalgarde stehe für einen möglichen Einsatz gegen Unruhen bereit.
Grays Tod hatte damals in Baltimore heftige und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Autos und Gebäude gingen in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen wurden festgenommen. Der Polizeichef wurde entlassen.
Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war.
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