Türkei: Armenische Christen in Kayseri feiern Messe in historischer Kirche

  27 Juni 2016    Gelesen: 834
Türkei: Armenische Christen in Kayseri feiern Messe in historischer Kirche
Etwa 50 türkische Armenier haben am Mittwoch in der restaurierten historischen Kirche „Surp Krikor Lusarovic“ einen Gottesdienst gefeiert. Sie bedankten sich bei den türkischen Autoritäten für die Wiederinstandsetzung des traditionsreichen Gotteshauses.
Türkische Staatsbürger armenischer Abstammung haben in der historischen Kirche „Surp Krikor Lusarovic“ in Kayseri eine Messe gefeiert.

An dem Gottesdienst nahmen neben dem Erzbischof des armenischen Patriarchats in der Türkei, Zakeos Ohanyan, etwa 50 türkische Staatsbürger armenischer Abstammung aus Istanbul, Yozgat und Sivas teil. Ohanyan sagte, dass die armenischen Christen die Messe in einer für sie außerordentlich bedeutsamen Kirche gefeiert hätten.

Der armenische Geistliche bedankte sich bei den Verantwortlichen in der Kommune und im Denkmalamt. Der Einsatz der türkischen Autoritäten für die Pflege und Wiederinstandsetzung der Kirche hätten ihnen diese Möglichkeit erst eröffnet. Ohanyan gratulierte den Muslimen auch zum nahenden Zuckerfest und führte weiter wie folgt aus: „Wir beten mit unseren muslimischen Schwestern und Brüdern zu Gott, dass in unserem Land und in der ganzen Welt der Frieden herrscht.“ Nach dem Gottesdienst trugen sich die Gläubigen in das Gedenkbuch ein.

Die armenische Gemeinde in der Türkei hat mehrfach die türkeifeindliche Stimmungsmache im Ausland und die Agitationsarbeit der armenischen Lobby im Ausland zurückgewiesen. Istanbuls armenischer Patriarch hat am Dienstag die politische Instrumentalisierung der Ereignisse von 1915 scharf kritisiert. Er hat die Resolution des deutschen Bundestages, wonach das Osmanische Reich einen Völkermord an Armeniern verrichtet habe, in Frage gestellt.

Jüngst hatte der armenische Erzbischof in der Türkei, Aram Ateşyan, in einem Brief an den türkischen Präsidenten im Zusammenhang mit der umstrittenen Armenier-Resolution des Deutschen Bundestages geschrieben: „Wie wir das viele Male zuvor ausgedrückt haben, es ist sehr schade, dass das Leid, welches ein Trauma unter Armeniern auslöste, in der politischen Arena missbraucht wird.“ Der Erzbischof bemerkte, es sei inakzeptabel, dass sich Vertreter deutscher Bürger eine beliebige Meinung oder Gesetze zu einem Thema machen, welches nichts mit dem deutschen Volk zu tun hat.

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