Gegen Deutschland werden die Italiener kaum weniger selbstbewusst auftreten: Sie haben von acht Turnierspielen gegen die DFB-Auswahl keines verloren, zuletzt siegten sie im EM-Halbfinale 2012 mit 2:1.
Dank an Buffon
Die nächste Chance, den Deutschen eins auszuwischen, bietet sich durch die Tore von Giorgio Chiellini (33.) nach einem Torwartfehler von David De Gea und Graziano Pellè (90.+1). Italien nahm dadurch auch Revanche für das ohne jede Chance verlorene EM-Finale 2012 (0:4).
Allerdings konnten sich die Italiener in der Schlussphase auch bei ihrem Torhüter Gianluigi Buffon bedanken. Er parierte gegen die anstürmenden Spanier mehrfach großartig.
Titelverteidiger wirkt planlos
Spanien wurde nach dem Anpfiff vor 76.125 Zuschauern in St. Denis erst einmal überrascht - von einer erstaunlich aktiven Squadra, die auch gleich die erste gute Chance besaß: De Gea wehrte einen Kopfball des früheren Turniertänzers Pellè gerade noch ab (8.). Pellè wurde regelmäßig aus dem Zentrum von Daniele De Rossi mit langen Pässen angespielt, ein einfaches, aber äußerst probates Mittel, das den Spaniern gar nicht behagte.
Der Titelverteidiger wirkte planlos, die Italiener dagegen taten, was sie am Besten können: humorlos verteidigen und schnörkellos angreifen. Das sah äußerst souverän aus und wurde nach einer halben Stunde belohnt. Fünf Minuten, nachdem Sergio Ramos fast ein Eigentor fabriziert hätte, konnte De Gea einen Freistoß von Eder nicht festhalten. Emanuele Giaccherini blieb beim Nachschussversuch noch hängen, Chiellini schob ein.
Das 1:0 zur Pause fast schon zu wenig
Was für ein Schock für Spanien: Der erste Gegentreffer in einem K.o.-Spiel seit der Achtelfinal-Niederlage bei der WM 2006 gegen Frankreich (1:3) schien die Mannschaft zu lähmen. Den simplen Spielzug 2De Rossi auf Pellè verteidigte der entthronte Europameister nicht mal im Ansatz mit Konsequenz. Die Italiener, älteste Mannschaft dieser EM, wirkten frischer, spritziger und entschlossener.
Das 1:0 zur Pause war daher fast noch zu wenig, De Gea verhinderte Sekunden vor dem Abpfiff der ersten Halbzeit einen weiteren Treffer durch Giaccherini.
De Gea muss retten
Spanien bäumte sich erst nach der Pause auf. Alvaro Morata (49.) bekam eine gute Chance, der Angreifer von Juventus Turin köpfte den Ball hart, aber direkt in die Arme seines Vereinskollegen Buffon. Kurz danach wäre es fast schon aus gewesen, als De Gea im Eins-gegen-Eins gegen den heranstürmenden Eder retten musste (55.).
Nochmal sieben Minuten später herrschte völlige Konfusion im spanischen Strafraum, aber kein Italiener war da, um den Ball ins Tor zu schießen. Dann warf Spanien noch einmal alles nach vorne - vergeblich. Zumal Pellè letzte Zweifel beseitigte.
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