EM-Neuling Island hat im Achtelfinale gegen England mit einem 2:1-Sieg für eine der größten Überraschungen der Turnier-Geschichte gesorgt. Wayne Rooney brachte England zwar in der 4. Minute per Foulelfmeter in Führung. Doch Ragnar Sigurdsson (6.) und Kolbeinn Sightorsson (18.) schlugen innerhalb von nur zwölf Minuten zurück.
Unmittelbar nach der überraschenden Niederlage erklärte der englische Trainer Roy Hodgson seinen Rücktritt. "Es tut mir leid, dass es so enden muss", sagte der 68-Jährige.

England agierte wie schon in den ersten drei Turnierspielen im sehr offensiven 4-1-2-3-System. Eine schöne Flanke aus dem Halbfeld von Daniel Sturridge erreichte den zuletzt scharf kritisierten Raheem Sterling, der von Island-Keeper Hannes Thor Halldorsson im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Rooney verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt – es war sein 53. Treffer im 115. Länderspiel.

Nur 80 Sekunden später jubelten aber die Isländer. Nach einem weiten Einwurf verlor Rooney das entscheidende Kopfballduell mit Kari Arnason, dessen Vorlage Sigurdsson aus kurzer Distanz zum Ausgleich verwandelte.

Und es kam noch besser für den Außenseiter. Bei einem der wenigen Vorstöße durfte Island vor dem Strafraum weitgehend ungestört kombinieren, Sigurdsson bedankte sich für die Freiheiten mit dem Treffer zum 2:1. Beim 14-Meter-Schuss des Frankreich-Legionärs vom FC Nantes leistete sich Joe Hart im Tor der Engländer allerdings einen dicken Patzer.

Den Engländern fiel gegen die Defensive der Isländer, die teilweise mit neun Mann um den eigenen Strafraum verteidigten, nichts ein. Lediglich nach einer knappen halben Stunde wurde es noch einmal gefährlich. Eine präzise Flanke von Sturridge nahm Harry Kane mit vollem Risiko, seinen Volleyschuss parierte Halldorsson aber glänzend.

Ansonsten wirkte das englische Spiel völlig erstarrt. Trainer Roy Hodgson beobachtete das Ganze schweigend vor der englischen Bank stehend. In der Pause reagierte Englands Trainer dann aber: Für Eric Dier kam Jack Wilshere. Das Spiel seiner Mannschaft wurde dadurch jedoch kaum besser. Vielmehr waren die Isländer dem dritten Treffer näher, als Ausgleichsschütze Sigurdsson mit einem Fallrückzieher aus fünf Metern an Hart scheiterte.

Nach einer Stunde brachte Hodgson dann Jamie Vardy. Doch auch der Stürmer vom englischen Meister Leicester City konnte die isländische Abwehr nicht überwinden.

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