Chile verbietet das Überraschungs-Ei

  28 Juni 2016    Gelesen: 567
Chile verbietet das Überraschungs-Ei
In Chile ist es künftig verboten, Schokolade und Fast Food mit Spielzeug zu kombinieren. Weil immer mehr Kinder in dem Land an Übergewicht leiden, will die Regierung per Gesetz gegensteuern - doch von den Herstellern kommt lauter Protest.
Kinder in Chile müssen künftig ohne Überraschungs-Eier aufwachsen. In dem südamerikanischen Staat ist ein strenges Gesetz zum Schutz von Kindern vor ungesunder Nahrung in Kraft getreten. Es verbietet Herstellern, den Kindern durch die Beigabe von Spielzeug den Konsum ungesunder Speisen schmackhaft zu machen. Für die Kinder-Überraschung von Ferrero bedeutet dies das Aus. Betroffen sind auch die Happy-Meal-Angebote, bei denen McDonald`s Fast Food mit Spielzeug kombiniert.

Der Lebensmittelkonzern Ferrero kritisierte die neuen Vorgaben scharf und stellte eine Klage in Aussicht. Das neue Gesetz beeinträchtige "den Ruf eines unserer beliebtesten Produkte", erklärte das Unternehmen. Auch andere Lebensmittelkonzerne hatten über Jahre hinweg versucht, das Inkrafttreten des neuen Gesetzes in Chile zu verhindern. Es sieht zusätzlich auch strenge Kennzeichnungspflichten für Nahrungsmittelverpackungen vor.

Die chilenische Regierung begründete die Neuregelung mit der raschen Ausbreitung von Übergewicht unter den Bürgern. Mittlerweile sind rund 60 Prozent der Chilenen übergewichtig, bei Kindern unter sechs Jahren ist es bereits ein Drittel. Durch das neue Gesetz wolle sich Chile "als eines der weltweiten Pionierländer bei der Förderung gesunder Ernährung profilieren", erklärte Gesundheitsministerin Carmen Castillo.

Quelle: n-tv.de

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