Frankreich: Bewaffnete Bademeister sollen Strände schützen

  29 Juni 2016    Gelesen: 408
Frankreich: Bewaffnete Bademeister sollen Strände schützen
Aus Sorge vor Anschlägen werden in den Sommerferien in Frankreich bewaffnete Polizisten die Strände überwachen.
Frankreich will sich während der Sommerferien besser gegen Terrorangriffe wappnen: An den Stränden sollen in den kommenden Wochen rund hundert Polizei-Bademeister mit Schusswaffen im Einsatz sein. Damit sollen unter anderem Anschläge wie jener nahe des tunesischen Badeorts Sousse vor einem Jahr mit 38 Toten verhindert werden, wie aus Polizeikreisen verlautete. Die Polizei-Bademeister sollen sich aber auch besser verteidigen können, sollten sie selbst Ziel eines Angriffs werden.

An Frankreichs Stränden sind Jahr für Jahr hunderte Polizisten als Bademeister im Einsatz. Schusswaffen trugen sie dabei bisher nicht bei sich - in der Regel gibt es in ihrem Wachtposten lediglich einen Teleskopschlagstock und Handschellen.

In diesem Sommer sollen von den knapp 300 an Stränden eingesetzten Polizei-Bademeistern nun hundert ihre Dienstwaffe mitführen. "Sie werden sie in einer Gürteltasche bei sich tragen", sagte ein Polizeivertreter. Beschlossen wurde die Maßnahme nach der tödlichen Messerattacke eines Islamisten auf einen Polizisten und seine Lebensgefährtin nahe Paris vor zwei Wochen.

"Den Polizisten muss eine Möglichkeit der Verteidigung gegeben werden, wenn sie angegriffen werden", sagte der Polizeivertreter. "Mit ihren T-Shirts mit dem Polizeiwappen sind sie an den Stränden klar als Polizisten zu erkennen." Zugleich sollen die bewaffneten Polizei-Bademeister schnell einschreiten können, sollte jemand einen Anschlag auf Strandgäste verüben wollen.

Dieses Jahr werden übrigens deutlich weniger Polizisten als Bademeister im Einsatz sein als noch im vergangenen Sommer - der seit den Anschlägen vom 13. November geltende Ausnahmezustand und die Fußball-EM binden viele Beamte. Viele Bürgermeister von Strandorten stellen deswegen Saisonkräfte als Bademeister ein, um die Lücken zu füllen.

Quelle : spiegel.de

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