UN schicken Tausende weitere Soldaten

  30 Juni 2016    Gelesen: 605
UN schicken Tausende weitere Soldaten
Als Reaktion auf die zunehmende Gewalt im westafrikanischen Mali entsenden die Vereinten Nationen weitere 2500 UN-Blauhelme ins Krisengebiet - unter ihnen wohl auch Bundeswehr-Soldaten. Vor allem der Norden des Landes gilt nach wie vor als gefährlich.
Der UN-Sicherheitsrat hat der Entsendung weiterer 2000 Soldaten und fast 500 Polizisten für die Friedensmission im westafrikanischen Mali zugestimmt. Der Entschluss kommt als Reaktion auf die jüngste Welle der Gewalt, in der sich Angriffe auf UN-Stützpunkte gehäuft hatten. In den vergangenen vier Jahren wurden in Mali, wo seit Februar dieses Jahres auch etwa 300 Soldaten der Bundeswehr stationiert sind, mehr als 70 UN-Soldaten getötet.

Mit der von Frankreich entworfenen UN-Resolution wird das Mandat für die Friedensmission Minusma bis Juni 2017 verlängert. Zudem wird die Zahl der zu entsendenden Blauhelme von 11.240 auf insgesamt knapp 13.300 erhöht. Damit ist auch die Entsendung aller der insgesamt vom Bundestag beschlossenen 650 Bundeswehr-Soldaten möglich. Die Zahl der entsendbaren Polizisten steigt auf 1920.

Die UN-Mission in Mali, wo islamistische Gruppen besonders den Norden des Landes terrorisieren, gilt als einer der gefährlichsten Einsätze. Beim dritten Angriff auf UN-Kräfte binnen weniger Wochen waren Anfang Juni vier Menschen getötet worden, darunter ein Franzose und ein UN-Soldat aus China. Die Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb bekannte sich zu den Anschlägen. Ende Mai waren fünf Blauhelmsoldaten bei einem Angriff im Zentrum des Landes ums Leben gekommen, Mitte Mai starben fünf UN-Soldaten aus dem Tschad im Norden des Landes.

Einsatz von Bundeswehr geführt

Die Entsendung weiterer Truppen sei "vernünftig und notwendig, wenn eine Mission in dieser Art von Umfeld im Einsatz ist", sagte David Pressman, ein US-Vertreter der Vereinten Nationen, in New York. Der UN-Truppe in Mali gehören Soldaten und Polizisten aus 73 Ländern an, dazu internationale und einheimische Zivilisten. Der Einsatz läuft seit drei Jahren und wird derzeit von der Bundeswehr geführt.

Einsatzgebiet ist bisher der vergleichsweise sichere Süden des Landes. Eine Ausweitung in den Norden ist aber geplant. Die deutschen Soldaten klären vor allem mit Spähpanzern und Drohnen auf, die offensive Bekämpfung der Terroristen überlässt die UN den Franzosen.

Quelle: n-tv.de

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