UEFA-Schweigeminute: Paris ja – Istanbul nein

  30 Juni 2016    Gelesen: 593
UEFA-Schweigeminute: Paris ja – Istanbul nein
Die UEFA lehnte es am gestrigen Mittwoch ab, eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags auf den Flughafen Istanbul-Atatürk vor den EM 2016-Spielen einzulegen. Doch im Gegensatz zu dieser Entscheidung hatte die UEFA im vergangenen Jahr Schweigeminuten für die Opfer des Terroranschlags in Paris genehmigt.
Die UEFA lehnte es am gestrigen Mittwoch ab, eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags auf den Flughafen Istanbul-Atatürk vor den EM 2016-Spielen einzulegen. Rob Harris, ein Journalist der Associated Press, sagte, dass das höchste Fußballgremium Europas dies damit begründete, dass der Anschlag nicht in direktem Zusammenhang mit Fußball gestanden habe.

„Die UEFA sagt, sie lege Schweigeminuten nur bei Ereignissen ein, die in direktem Zusammenhang mit Fußball ständen oder eines der teilnehmenden Teams oder das Gastgeberland beträfen“, berichtete Harris. Doch im Gegensatz zu dieser Entscheidung hatte die UEFA im vergangenen Jahr Schweigeminuten für die Opfer des Terroranschlags in Paris genehmigt.

Die UEFA erklärte im vergangenen Jahr, dass alle Mannschaften Trauerflor tragen würden und vor dem Anspiel zum Gedenken an die Opfer der Anschläge von Paris eine Schweigeminute eingelegt werde.

„Die UEFA möchte ihre Unterstützung für Frankreich und all jene zum Ausdruck bringen, die von diesen schrecklichen Taten betroffen sind“, erklärte die Organisation in einem separaten Statement, in dem sie auch ihre Solidarität mit dem Land und den Familien der Opfer bekundete. Das Statement wurde nach den Anschlägen, die im Umkreis von Paris und außerhalb des Stade de France stattfanden, wo Frankreich ein Freundschaftsspiel gegen Deutschland spielte, veröffentlicht.

UEFA-Entscheidung löst Entrüstung unter Twitter-Usern aus

Die Twitter-User schrieben, dass die Türkei einer der ersten Teilnehmer der EM 2016 gewesen sei, und es angebracht gewesen wäre, wenn man dem Land und den Familien der Opfer Respekt gezollt und Mitgefühl ausgesprochen hätte.

Bei dem am vergangenen Dienstag verübten Anschlag mit drei Selbstmordattentätern am Flughafen Istanbul-Atatürk wurden mindestens 42 Menschen getötet sowie 130 weitere verletzt. Der Angriff in der bevölkerungsreichsten Stadt der Türkei wies viele Parallelen zu den tödlichen Anschlägen in Brüssel, die im März dieses Jahres verübt wurden, auf.

Die Flüge wurden am gestrigen Mittwochmorgen teilweise wieder aufgenommen, während viele Linienflüge annulliert oder verschoben wurden.Berichten zufolge wurden bei dem Terroranschlag ein ukrainischer und ein iranischer Staatsangehöriger getötet.

Unter den 37 identifizierten Opfern befanden sich zehn ausländische Staatsangehörige und drei doppelte Staatsbürger, teilte der Gouveneur von Istanbul am gestrigen Mittwoch mit.

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