Israel kündigt “aggressive Maßnahmen“ an

  04 Juli 2016    Gelesen: 587
Israel kündigt “aggressive Maßnahmen“ an
In neun Monaten werden bei mehreren palästinensischen Anschlägen 35 Israelis getötet. Mehr als 220 Palästinenser kommen zudem ums Leben. Erst am Freitag stirbt ein israelischer Familienvater. Nun schlägt Israels Ministerpräsident Netanjahu zurück.
Nach neuen tödlichen Anschlägen von Palästinensern hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu harte Maßnahmen im besetzten Westjordanland angekündigt. "Wir befinden uns in einem fortgesetzten Kampf gegen Terrorismus", sagte Netanjahu. "Wir setzen verschiedene Mittel ein, darunter aggressive Maßnahmen, die wir in der Vergangenheit nicht verwendet haben."

Er nannte unter anderem eine Blockade des gesamten Gebiets um Hebron, die 700.000 Menschen betreffe. Einwohnern des Dorfes Bani Naim, aus dem mehrere Angreifer stammten, sollten ihre Arbeitsgenehmigungen in Israel entzogen werden. Die Armee werde zwei weitere Brigaden in das Westjordanland verlegen, die dort vor allem Straßen sichern sollten. Die israelischen Siedlungen sollten außerdem weiter gestärkt werden.

Tausende von Menschen nahmen am Sonntag am Begräbnis eines israelischen Familienvaters teil. Er war am Freitag vor den Augen seiner Kinder getötet worden, nachdem mutmaßlich palästinensische Attentäter das Feuer auf sein Auto eröffnet hatten. Die Mutter wurde bei dem Vorfall nahe Hebron schwer verletzt. Am Donnerstag hatte ein Palästinenser ein israelisches Mädchen in der Nähe von Hebron im Schlaf erstochen.

In den vergangenen neun Monaten sind bei einer Welle palästinensischer Anschläge 35 Israelis getötet worden. Mehr als 220 Palästinenser kamen ums Leben, meist bei ihren eigenen Attacken. Als Auslöser der Gewalt gelten ein Streit um Besuchs- und Gebetsrechte auf dem Tempelberg in Jerusalem sowie die Frustration über Israels fortwährende Besatzung.

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