Das Brexit-Referendum wird nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande nichts an der EU-Beitrittsperspektive der Balkan-Staaten ändern. „Das hatten die Länder befürchtet“, sagte Merkel am Montag in Paris auf einer Balkankonferenz. „Deshalb war für die Länder heute ganz wichtig, dass wir alle betont haben, … dass die Beitrittsperspektive der Staaten des westlichen Balkans erhalten bleibt. Es hat sich mit der Entscheidung Großbritanniens nichts geändert.“ Ähnlich äußerten sich Hollande und der kroatische Ministerpräsident Tihomir Oreskovic. Am Montag wurde ein Jugendwerk für die West-Balkanstaaten mit Regionalbüros und einem Hauptsitz in der albanischen Hauptstadt Tirana beschlossen.
Die Bundesregierung hatte die Balkankonferenzen angeregt, um die Zusammenarbeit unter den einst verfeindeten Staaten in der Region zu verstärken. An der dritten Konferenz nahmen elf Regierungschefs teil. Merkel betonte, dass die Westbalkanländer wie Serbien, Albanien, Kosovo oder Mazedonien unterschiedlich weit in ihrer Entwicklung seien. Voraussetzung für einen EU-Beitritt sei, dass die Staaten jeweils alle Voraussetzungen erfüllten. In wenigen Tagen will die EU-Kommission entscheiden, ob sie empfiehlt, mit Bosnien-Herzegowina Beitrittsverhandlungen zu eröffnen.
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