Hunderte Südkoreaner reisen zu Familientreffen nach Nordkorea

  20 Oktober 2015    Gelesen: 837
Hunderte Südkoreaner reisen zu Familientreffen nach Nordkorea
Fast 400 Südkoreaner sind nach Nordkorea gereist, um zum ersten Mal seit mehr als 60 Jahren ihre dort lebenden Verwandten zu treffen. In dem nordkoreanischen Ferienort Kumgangsan dürfen die Südkoreaner mehrere Tage lang rund hundert Verwandte treffen, die sie zumeist seit dem Koreakrieg von 1950 bis 1953 nicht mehr gesehen haben. Bei dem Wiedersehen der lange getrennten Menschen gab es emotionale Szenen, viele der zumeist hoch betagten Koreaner fielen sich weinend in die Arme.
Die Teilnehmer können sich in drei Tagen sechs Mal jeweils zwei Stunden sprechen. "Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen", sagte der 82-jährige Lee Joo Kuk vor dem Treffen mit seinem älteren Bruder. "Meine Familie war sicher, dass er tot ist. Aber dann habe ich erfahren, dass er lebt und dass er sich mit uns treffen will. Es ist, als wäre er wiederauferstanden."

Die beiden Staaten, die bis heute formal im Kriegszustand sind, hatten sich im August auf das Familientreffen geeinigt. Es ist erst das zweite derartige Treffen in den vergangenen fünf Jahren. Mehrere Millionen Koreaner waren während des Kriegs von ihren Angehörigen getrennt worden. Bis heute haben zahllose Menschen in beiden Ländern keinerlei Kontakt zu ihren nächsten Verwandten. Mehr als 65.000 stehen auf der Warteliste die Familientreffen.

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