Im Monat Juni wurden demnach weniger als 20.000 neue Asylsuchende registriert. Im Mai und April waren es etwa jeweils 16.000 Personen und im März 21.000. Vor der Schließung der Balkanroute lag die Zugangszahl deutlich höher: Im Februar wurden 61.000 Personen registriert, im Januar waren es sogar noch 92.000.
Die stagnierende Zuwanderungszahl sorge dafür, dass die Zahl der Menschen, die beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) noch keinen Asylantrag gestellt haben, deutlich zurückgegangen sei. Die in Nürnberg ansässige Behörde ist auch für die Bearbeitung von Asylanträgen zuständig.
Klagen wegen Untätigkeit
Die "Welt" berichtet unter Berufung auf das Bamf, dass sich die Zahl der eingereisten Asylsuchenden, die noch keinen förmlichen Asylantrag gestellt haben, inzwischen bereits stark verringert habe und mittlerweile bei deutlich unter 300.000 liegen dürfte. Lediglich 150.000 Personen würden nach Schätzungen des Bamf noch nicht vollständig erkennungsdienstlich erfasst sein.
Etliche Asylbewerber haben das Bamf wegen Untätigkeit verklagt. Ende März waren laut "Thüringer Allgemeine" bereits 3271 sogenannte Untätigkeitsklagen bei den Verwaltungsgerichten in Deutschland anhängig. Das entspreche einer Steigerung um mehr als 40 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2015, als 2299 Klagen verzeichnet worden seien.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise stellen heute die Asylzahlen für das zweite Quartal 2016 vor.
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