In dem Land mit fast 200 Millionen Einwohnern, in dem der Staat oft nicht einmal die grundlegendsten sozialen Dienstleistungen anbietet, füllt die Stiftung große Lücken.
Besonders auffällig sind in vielen pakistanischen Städten die weiß-roten Edhi-Ambulanzen. Als Edhi einmal gefragt wurde, wieso sie auch Christen und andere Nicht-Muslime transportierten, soll er erwidert haben: „Weil meine Ambulanz muslimischer ist als du.“ Trotz der Größe seiner Organisation, lebte Edhi wie ein Asket. Jahrzehntelang schlief er in einer fensterlosen Kammer hinter seinem Büro in der südpakistanischen Millionenstadt Karachi.
Staatsbegräbnis geplant
Finanziert hat Edhi seine Stiftung größtenteils aus privaten Spenden. Bis ins hohe Alter saß er öfter selbst im Schneidersitz an einer Straßenecke und bat um Spenden. Manchmal hat er Gaben von Leuten, die er als „Ausbeuter“ oder „Kapitalist“ fragwürdig fand, abgelehnt.
Seit 2013 hatte Abdul Sattar Edhi Nierenprobleme. Am heutigen Samstag soll er mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt werden. Ministerpräsident Nawaz Sharif hat auch einen Staatstrauertag angesetzt, aber schon seit der Nacht trauerten Tausende, darunter viele prominente Pakistaner, in den sozialen Medien. Seine Frau und die vier Kinder wollen die Stiftung weiterführen.
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