Pazifik: Chinas Marine stürzt US-Vorherrschaft

  12 Juli 2016    Gelesen: 834
Pazifik: Chinas Marine stürzt US-Vorherrschaft
China treibt den Ausbau seiner Untersee-Flotte eifrig voran. Bei der Zahl der U-Boote ist die Marine der Volksrepublik mit der US-Navy nahezu gleich auf, wie die Zeitung „South China Morning Post“ unter Berufung auf mehrere Insider berichtet.
Mindesten 70 U-Boote stehen im Dienst der chinesischen Streitkräfte – davon werden 16 mit Atomkraft betrieben. Manche Quellen beziffern die Zahl der Unterseeschiffe auf 73. Die US-Navy verfügt über 75 U-Boote.

Das Flaggschiff der chinesischen Flotte ist die Jin-Klasse (Projekt 094), ein strategisches U-Boot, das ballistische Raketen mit atomaren Sprengköpfen abfeuern kann. Vier davon sind nach Pentagon-Angaben bereits im Einsatz der chinesischen Marine, ein weiteres befindet sich im Bau. Die U-Boote sind auf einem geheimen Stützpunkt auf der Insel Hainan stationiert, wie Experten mutmaßen.

Zugleich arbeitet China an einer neuen U-Boot-Generation, dem Projekt 096. Dieses werde vermutlich mit interkontinentalen ballistischen Raketen vom Typ JL-3 bestückt, die vom Südchinesischen Meer aus auch US-Territorium erreichen könnten. Die neuen U-Boote werden Einsatzreichweite, Beweglichkeit, Ortungsschutz und Effektivität der chinesischen Streitkräfte erhöhen, wie Fachleute erwarten.

Die Möglichkeiten der chinesischen U-Boot-Flotte im asiatischen Pazifikraum haben laut Militärexperten deutlich zugenommen, seitdem Peking künstliche Inseln mit militärischer Infrastruktur im Südchinesischen Meer errichtet hat.

„Wir stellen fest, dass Chinas Atom-U-Boote zum langen Arm in der Region geworden sind: Sie können längere Zeit ohne Rückkehr zu ihren Stützpunkten auf Hainan oder dem chinesischen Festland operieren“, zitiert die Zeitung einen Militärexperten aus Singapur.

In Fachkreisen heißt es, die älteren chinesischen U-Boote seien wegen ihres Geräuschpegels relativ leicht zu orten. Doch im letzten Jahrzehnt habe sich in dieser Hinsicht vieles verändert, so die Zeitung. „Die U-Boote verfolgen aktiv das Vorgehen der US-Flugzeugträgerverbände im Ostchinesischen Meer“, schreibt das Blatt. „Schon 2006 hat sich ein dieselelektrisches U-Boot der Sun-Klasse unbemerkt an einen Kitty Hawk-Flugzeugträger herangeschlichen. In einer Entfernung von fünf Seemeilen – die Reichweite eines Torpedos – ist das U-Boot aufgetaucht“. Dieser Schritt habe den USA demonstrieren sollen, dass sich ihre Vorherrschaft im Pazifik dem Ende entgegen neige, resümiert die Zeitung.

Quelle : sputnik.de

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