Hat Deutschland zuvor angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Holocausts seine Soldaten ungern eingesetzt, verspricht Angela Merkel heute, den Bundeswehretat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben, wie dies die Nato verlangt. Die Kanzlerin meint, Deutschland müsse aktiver werden – wegen der Bedrohungen, mit denen sich Europa konfrontiert sieht sowie der fehlenden Bereitschaft der USA, den Kontinent weiter mit Ressourcen zu versorgen. So erhöht die Bundesrepublik die Zahl ihrer Panzer vom Typ „Leopard 2“ von 250 auf 328 Stück.
Das neue Regierungsdokument kann durchaus als grundlegender Wandel in der deutschen Politik verstanden werden. Erst 1994 hatte das Bundesverfassungsgericht die Beteiligung der Bundeswehr an Friedensmissionen zugelassen. Seitdem hat Deutschland seine Armee in zahlreichen Konfliktregionen — vom Balkan bis Afghanistan – stationiert, hat jedoch seine Beteiligung an der Nato-Intervention in Libyen verweigert.
Um ihre internationalen Partner zu beruhigen, versichert die Bundesregierung in ihrem Dokument, im Rahmen europäischer und transatlantischer Strukturen zu handeln. Wie „The Times“ schreibt, schlägt Altkanzler Gerhard Schröder ein ambitionierteres Projekt vor: In seinem jüngst erschienenen Artikel empfiehlt er den Regierungen Deutschlands und Frankreichs, ihre Ressourcen in der Außen- und Sicherheitspolitik zu vereinen, und die Kooperation ihrer Streitkräfte so eng wie möglich zu gestalten.
Quelle:sputniknews
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