Bewaffneter Räuber wird nicht beachtet und geht wieder

  13 Juli 2016    Gelesen: 772
Bewaffneter Räuber wird nicht beachtet und geht wieder
Dieser Bistrobesitzer ist an Coolness wohl nicht zu überbieten: Ein vermummter Mann stürmt in seinen Laden und zieht eine große Pistole aus der Tasche. Doch der Besitzer reagiert einfach nicht.
Räuber haben es manchmal schwer: Äußerst ungewöhnlich hat der Besitzer eines Bistros auf einen Überfall reagiert. Ein Vermummter stürmt in seinen Laden, zieht aus seinem Rucksack eine große, schwarze Waffe und fuchtelt damit vor ihm herum. Eine angsteinflößende Situation.

Der Mann fordert das Geld aus der Kasse und hält dem Bistrobesitzer dafür seinen Rucksack hin. Doch der reagiert auf den Überfall unerwartet. Mit der Pistole vor dem Gesicht bedient er in Seelenruhe einen anderen Gast. Schließlich hat er zu tun.

Er packt Besteck in die Tüte mit dem Souvlaki und reicht sie an dem Räuber vorbei dem Gast. Dieser wirft noch einen irritierten Blick auf den Vermummten, nimmt aber sein Essen. Dann dreht sich der Besitzer um – und schlendert weg. Der Räuber steht eine Sekunde verblüfft da. Er weiß offenbar nicht, was er machen soll. Dann packt er seine Pistole und seinen Rucksack und geht irritiert aus dem Laden.

"Ich habe entschieden, er macht mir keine Angst"

Die unterhaltsame Szene in der neuseeländischen Stadt Christchurch wurde von einer Videokamera aufgenommen und von der Polizei Canterbury bei Facebook veröffentlicht. Der Überfall dauerte nicht einmal 30 Sekunden, dann gab der Bewaffnete auf. Das Video wurde bis Dienstagnachmittag schon mehr als 140.000 Mal angesehen. "Der chilligste Ladenbesitzer ever", kommentierte ein Facebook-Nutzer.

Ein Held sei er aber nicht, sagte Ladenbesitzer Said Ahmed gegenüber Fairfax New Zealand. Sein erster Gedanke sei einfach gewesen, den Kunden zu bedienen. "Ich wollte, dass er lieber den Raum verlässt." Wer genau hinschaut, kann aber auch ein Lächeln bei Ahmed während des Überfalls sehen. "Der Mann wollte mir Angst machen, aber ich habe entschieden, dass er das nicht tun wird", sagte er dem "Guardian".

"Der Bewaffnete war völlig überrascht von meiner Reaktion. Aber ich war mir sicher, er würde nicht schießen. Er wollte mich schließlich ausrauben, nicht erschießen." Ahmed kam vor 20 Jahren aus Ägypten nach Neuseeland. Es war der erste Überfall, den er erlebte, und er besitzt seinen Laden schon seit 15 Jahren.

Ganz so cool, wie es auf dem Video aussieht, war er aber gar nicht. Ahmed war allein im Laden, es war später Samstagabend, die Straße war still, und alle anderen Geschäfte hatten bereits geschlossen. Er sagt: "Als der Bewaffnete hinausging, merkte ich, wie heftig mein Herz schlug."

Quelle : welt.de

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