Allein 458 Tote wurden im Frachtraum des Wracks entdeckt: Aus dem Inneren eines im vergangenen Jahr im Mittelmeer gekenterten Flüchtlingsschiffs hat die Marine Italiens insgesamt 675 Leichen geborgen. Unter den Toten waren auch einige Kinder.
Das Wrack war Anfang Juli vom Meeresgrund gehoben worden, nachdem es am 18. April 2015 vor der Küste Libyens gesunken war. 170 Leichen waren bereits direkt nach der Katastrophe geborgen worden, 28 Menschen überlebten.
Die Leichen, die mehr als ein Jahr in dem Schiff gelegen hatten, werden in Sizilien obduziert. Dort sollen möglichst viele der toten Flüchtlinge identifiziert werden. Anhand persönlicher Gegenstände und Dokumente konnte bereits festgestellt werden, dass Menschen aus Äthiopien, Eritrea, Bangladesch, dem Sudan, Somalia, Mali, Gambia, dem Senegal, der Elfenbeinküste und Guinea an Bord waren.
Italiens Regierungschef Matteo Renzi hatte nach dem Unglück angekündigt, das Wrack bergen zu lassen, um der ganzen Welt das Elend der Flüchtlinge vor Augen zu führen. Nun ist klar, dass mindestens 845 Menschen ums Leben kamen. Damit ist das Kentern des Schiffes eines der bislang schlimmsten Flüchtlingsunglücke im Mittelmeer.
Quelle: spiegel.de
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