Netflix-Gründer und -Chef Reed Hastings machte dafür unter anderem eine Preiserhöhung verantwortlich. „Was auch immer etwas kostet, die Leute mögen nicht, wenn es teurer wird“, sagte er in einer Videokonferenz mit Analysten. Netflix müsse durch die Phase aber durch. Am Ende würden die höheren Preise mehr Umsatz bedeuten.
Aktienkurs minus 15 Prozent
Im vergangenen Quartal sollten nach Erwartungen des Dienstes 500.000 Kunden in den Vereinigten Staaten hinzukommen und 2 Millionen auf der ganzen Welt. In seinem Heimatmarkt gewann Netflix aber nur 160.000 Nutzer.
International sei es typisch, dass sich infolge eines Starts in einem neuen Markt erst eine aufgestaute Nachfrage entlade und das Wachstum dann abbremse, sagte Hastings. „Wir wachsen, aber nicht so schnell, wie wir gerne würden oder es in der Vergangenheit geschafft haben“, schrieb die Netflix-Führung in einem Quartalsbrief an die Aktionäre. Der Aktienkurs fiel nachbörslich um rund 15 Prozent. Die Anleger waren auch vom Ausblick enttäuscht.
Netflix hat jetzt 83,2 Millionen Kunden, davon gut 47,1 Millionen im Heimatmarkt Amerika. Der Dienst war Anfang des Jahres in rund 130 weiteren Ländern gestartet und ist damit nun fast auf der ganzen Welt verfügbar; Ausnahmen sind etwa China und Nordkorea. Die globale Reichweite weckt auch entsprechende Erwartungen an das Wachstum der Nutzerzahlen.
Den Umsatz konnte der Videodienst im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,9 Milliarden Euro) steigern. Der Gewinn wuchs sogar um 55 Prozent auf 40,75 Millionen Dollar.
Der Zufluss neuer Nutzer ist entscheidend, damit eine große Wette von Hastings aufgeht. Netflix steckt jedes Jahr mehrere Milliarden Dollar in Inhalte, darunter auch in Serien und Filme aus eigener Produktion. Das Geld muss aus den Abo-Gebühren der Mitglieder kommen. Hastings zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft: Er sehe nicht, warum in 10 bis 20 Jahren nicht jeder Haushalt in den Vereinigten Staaten Netflix-Kunde sein sollte.
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